[TYPO3-german] TYPO3 Hater

Jörg Dennis Krüger jdk at jdk.de
Tue Jan 9 22:26:19 CET 2007


Lieber Martin,

>> 1.) Ich bin kein Typo3-Hasser. Ich halte es nur nicht für zielführend,
>> Typo3 als die Beste Lösung im Markt zu propagieren und alles andere zu
> Es IST die beste Lösung im Markt, wenn man sich auf PHP-basierte WCMS aus
> dem OpenSource-Bereich bezieht;)

Das Problem: Typo3 ist mangels Erfüllung der Grundanforderung an Web
Content Management (Redaktionssystem; Trennung von Design, Inhalt und
Funktionalität) streng genommen kein WCMS. Und nein, es ist nicht die
beste PHP-basierte WCMS-Lösung im OpenSource-Bereich, weil es "die beste
Lösung" allgemein einfach nicht gibt. Ich kenne viele, viele Projekte,
wo ein einfaches Contenido voll und ganz ausreichend ist und eine
Website binnen 30 Minuten aufgesetzt ist (und ich zudem für das
Templating nicht eine Zeile programmieren muss, sondern - ganz dem
Grundgedanken von WCMS nach - nur valides HTML/XHTML/CSS als Template
einstelle.)

>> bashen - wie es die Community leider oft tut. Typo3 ist ein tolles
>> Framework für Webentwicklung - von professionellem Web Content
>> Management insbesondere aufgrund des recht rudimentären
>> Redaktionssystems und suboptimalen Templating jedoch weit entfernt.
> Du stellst die Behauptung auf, dass TYPO3 "trotz all seiner
> Unzulänglichkeiten" weit verbreitet ist.

Ist es das etwa nicht? :-)

> Leider stellst Du nicht klar worin diese Unzulänglichkeiten liegen. Du
> "stänkerst" rum ohne mit Argumenten zu überzeugen. Bißchen schade. Mich
> würden Deine Argumente interessieren.

Ich habe da schon oft drüber geschrieben. In Kürze: Schlechte bis keine
Trennung von Funktion und Design, nur rudimentären Redaktionssystem,
schlechte Usability. Die Liste liese sich noch beliebig fortsetzen, das
Hauptproblem ist aber ein anderes: Die maßlose Selbstüberschätzung
einiger in der Community und der damit verbundene Ansatz "Wir sind die
besten.". Jeder kommerzielle Anbieter der so raus geht, bekommt von mir
- und nicht nur von mir - das selbe zu hören.

> Das Problem im [E][W]C/DMS Markt ist doch wohl, dass die Begriffe total
> durcheinander gewürfelt werden. Der Begriff CMS reicht von Coremedia bis zu
> PHPNuke, da werden Dokumenten Management Systeme mit Web-Content Management
> Systeme verglichen.
> Wäre schön, wenn Du da die Streu vom Weizen trennen würdest...

Genau dies ist falsch. Enterprise Content Management und Web Content
Management sind "wissenschaftlich" klar definierte Begriffe, die nur im
Marketing mancher Anbieter (und Open Source Produkte) durcheinander
kommen. "CMS" müsste man wohl mit "WCMS" gleichsetzen, um nicht noch
mehr Verwirrung zu stiften (obwohl dies eigentlich falsch ist).

> Hier sieht man doch die Stärken und schwächen von Typo3 recht gut:
> http://www.bnp.dk/227.0.html
> Aber vielleicht ist eine Dänische Firma da auch ein wenig patriotisch.

Wobei dort Typo3 ja auch genau nicht für WCM-Funktionalitäten
ausgezeichnet wurde, sondern für die Community - diese ist tatsächlich
sehr aktiv und ohne diese wäre Typo3 als Softwareprodukt nur sehr, sehr
wenig wert.

>> 3.) Über mich kann man natürlich denken, was man möchte. Ich verbreite
>> meine Meinung nicht mit dem Ziel, Typo3 zu schaden, sondern Anwendern zu
>> helfen, die richtige Lösung zu finden. Es wird leider viel zu oft keine
> naja, zu sagen, dass Typo3 voll von Unzulänglichkeiten ist hilft aber wohl
> kaum einem Anwender sich richtig zu entscheiden. Es gibt sicher haufenweise
> Anwender für die ist Typo3 genau die richtige Wahl.

Es hilft zu sagen "Achtung! Dies ist nicht der Stein der Weisen!" - der
Rest ist projektspezifisch und kann nicht oder nur sehr schlecht
allgemein abgehandelt werden.

>> Arbeit in Anforderungsanalyse und Systemauswahl investiert, sondern -
>> auch aufgrund des aggressiven Marketings von Teilen der Community -
>> Typo3 genommen, "weil es das ja wohl alles kann". Leider funktioniert es
> Naja, das behauptet doch wohl jeder WCMS Hersteller von seinem System

Ein guter Anbieter macht genau das nicht (mehr). Hier hat sich der Markt
meiner Meinung nach stark verändert. Die Anbieter wollen zufriedene
Kunden und keinen Ärger.

>> so nicht, da die Anforderungen an Web Content Management viel zu komplex
>> sind. Dadurch scheitern viele Typo3-Projekte und - viel schlimmer -
> gibt es dafür Beispiele?

Ja. Leider will kaum ein Unternehmen, dass man über seine Unfähigkeit
berichtet.

>> viele Anwender projizieren dies generell auf die "Technologie" des "Web
>> Content Managements". Die Community würde sich selbst gut tun, wenn sie
>> hier etwas realistischer an das Thema heran gehen würde.
> Naja, ich sehe mich als einen Teil der Community und behaupte frech und
> dreist, dass ich sehr realistisch an das Thema heran gehe.

Es ist doch immer so: Es bekommen immer die Falschen ab. Das ist doch
schon in der Schule so: Eine Gruppe Schüler fehlt im Unterricht und die
die anwesend sind bekommen die Standpauke.

>> 4.) Ich freue mich immer über konstruktive Kommentare. Sollten meine
>> Darstellungen Fehler enthalten, freue ich mich auf Feedback!
> ich habe mich bemüht:)

Danke!

Viele Grüße,
Jörg Dennis Krüger

-- 
Jörg Dennis Krüger
Unabhängiger ECM-Berater, -Analyst und Fachautor

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