[TYPO3-german] t3pages Stand der Dinge

[Elmar Hinz]

Hallo Sebastian,

Sebastian Böttger wrote:

> Hi Elmar,
> 
> TYPO3 ist bereits mächtig genug um zumindest mittelgrosse Projekte damit
> umzusetzen, insofern setze ich da aufs richtige Pferd.

Nach dieser Argumtation dennoch bald ein Portal unter Dutzenden, die jeweils
von einer/wenigen Agenturen als OS angeboten sind. Das
Alleinstellungsmerkmal fehlt dann und andere werden mehr bieten.

> Das TYPO3 5.0 durch die Communityevents wie die T3Con finanziert wird,
> ist ja bekannt (zumindest sagt JoH das öfters mal).
> TYPO3 ist das Kernprodukt, Du musst auch noch nen bisserl Spielraum
> übrig lassen für die Marktwirtschaft, denn Geld verdienen wollen wir
> hier alle, (ausser Dir?).

Sagen wir mal so. Im Bereich der Entwickler gibt es noch immer viele Leute,
die ehrenamtlich ihren Einsatz bringen, einfach aus Spass an der Sache oder
um der Sache willen. 

Das steht tatsächlich im Gegensatz zum Wirken von Designern und TSkriptern,
die da aus meiner Sicht das alles gerne nutzen aber weniger zurückgeben als
sie könnten. Das hatten wir schon. Da scheint es einfach einen Unterschied
in der Kultur der Berufsgruppen zu geben. Deshalb siehst Du als
Agenturmensch auch einige Zusammenhänge nicht, von denen der Agenturmensch
aber abhängst. Er "tickt" einfach etwas anders.

Im übrigen spricht Deine Argumentation gar nicht dagegen, das Projekt als
Community Projekt im Gleichgewicht zu halten, anstatt es unbedacht
aufzuspalten und an einzelne Agenturen mit geschlosssenen Bereichen und
eignen Repositories zu privatisieren. Auch bei einem Communityprojekt
sollen sich Agenturen ja durchaus beteiligen und ihre Kräfte für die
gemeinsame Sache einbringen. So wie die Entwickler auch. Ich bin völlig
Deiner Meinung, daß die Association bislang nur einen Bruchteil der
Möglichkeiten ausgeschöpft hat, um Agenturen dazu zu motivieren und ihnen
im Gegenzug Mehrwerte zu bieten. Sie kann da mit mehr Wuchern als nur mit
Geld.

Es ist auch Aufgabe der Association dafür zu sorgen, daß dieses
Gleichgewicht erhalten bleibt. Ohne Förderung, Pflege und Schutz wird es
Opfer der Selbstbedinung größerer Agenturen. Entwickeler der Extensions und
des Kernes werden dann nicht mehr wie bisher zu Beiträgen bereit sein, weil
dann kein gemeinsames Projekt mehr da ist. 

In diesem Augenblick dürfte Dir die Beschränktheit in Deinem Ansatz klar
werden, den Du Realismus nennst. Ich denke es ist aber durchaus naiv zu
glauben, dadurch Dynamik gewinnen zu müssen, daß sich Agenturen in einer
Art Wettbewerb die bisherigen Güter der Community aneignen sollen. Das
ergibt ein Feuer, welches in kurzer Zeit die tatsächlichen Grundlagen
verheizt, die alle Benutzen. 

Du sagst "TYPO3 ist bereits mächtig genug, um zumindest mittelgrosse
Projekte damit umzusetzen". TYPO3 wächst aber nicht auf Bäumen und ohne
Weiterentwicklung ist es in 6 Monaten nicht mehr zu gebrauchen. Es wird im
Rahmen der Community gepflegt, zu deren Zerschlagung Du aufforderst, wenn
Du es für richtig hältst, daß Agenturen die Community in hinter ihre
virtuellen Türen privatisieren.

Grüße

Elmar