[TYPO3-german] word to typo3

Peter Linzenkirchner peter at linzenkirchner.de
Sun Feb 5 13:29:41 CET 2006


Hallo Sven,

Am 5. Feb 2006 um 12:07 schrieb S. Teuber:

>
> Wieso muss man also Web-Seiten unbedingt in einer Textverarbeitung
> erstellen? Warum eine riesige, dadurch eher langsame eierlegende
> Wollmilchsau-Kompromißlösung, wenn spezialisierte Software den Job  
> einfach
> besser macht?

Webseiten sind keine Mails. Mails werden schnell aus der Hüfte  
geschossen, sie haben viel von mündlicher Rede an sich (sieht man den  
vielen Typos, die immer drin sind.) Wichtige Geschäftsmails werden  
dagegen oft nicht in einem Mailclient aufgesetzt sondern in Word und  
dann umkopiert.

Eine Webseite ist eine dauerhafte Publikation. Ein Tippfehler ist  
hier einfach eine Peinlichkeit. Man muss lange am Text feilen, viele  
müssen ihn begutachten, korrigieren und ändern. Eine Webseite hat  
mehr von einem Buch oder einem gedruckten Aufsatz als von einer Mail.

Word hat Dinge zu bieten, auf die ein Redakteur nur ungern verzichtet  
(zumindest wenn er sein Handwerk beherscht):
- automatische Rechtschreibkorrektur
- Textbausteine
- Outliner
- Gliederungsmodus
- mehrfaches Öffnen des gleichen Dokuments und teilbare Monitoransicht
- leistungsfähige Such-, Konvertier- und Archivierungsfunktionen
- Variablen für dynamische Textbausteine
- Korrekturworkflow
- schneller PDF-Export für Weitergabe und effizienten Korrekturworkflow
- vernünftiger Ausdruck
- schnell
- offline möglich

Ich bin sicher, dass besseren Wordanwendern noch mehr einfällt.

Mir fällt auf, dass in der Diskussion nicht zwischen der  
Textverarbeitung und dem Layout getrennt wird. Ich stimme zu, dass  
man in Word nicht layouten sollte (auch wenn es viele machen).  
Ausserdem dürfte es aussichtslos sein, alle Layout-Features von Word  
in Typo3 importieren zu wollen.

Aber darum würde es mir gar nicht gehen. Ich träume von folgender  
Lösung:

1. Erfassung und Bearbeitung des Textes in einem Standardlayout
2. Export in HTML (oder besser direkter Import in Typo3) unter  
Erhaltung der semantischen Logik des Textes, was im wesentlichen  
bedeutet, dass nur die HTML-Tags erhalten bleiben und die zahllosen  
<span> verschwinden.
3. Dabei wird der Text automatisch nach den Vorgaben in Typo3  
formatiert. Also eben nicht nach den Vorgaben in Word.
4. enthaltene Bilder werden nach Typo3-Vorgaben in der Webseite  
eingebaut.

Dabei würde es reichen, Standardformate von Word bestimmten Text-Bild- 
Elemente von Typo3 zuzuordnen. Zum Beispiel wird die Überschrift der  
Gliederungsebene 1 eben in Überschrift 1 in Typo3 umgesetzt. Die  
Überschrift erhält auf der Webseite das Layout von Typo3 und nicht  
das Layout von Word.

Mein Gedanke dahinter:
Ich will gar nicht im Layout texten, und schon gar nicht in einem  
Browser. Getextet wird am effizientesten in einem Manuskript, mit  
vorgegebenen Standardlayout und mit allen Möglichkeiten einer  
modernen "Text"-"Verarbeitung" (bitte wörtlich nehmen). Damit ich die  
Bilder richtig zuordne, ist es dabei von Vorteil, die Bilder gleich  
einzubinden, aber einfach in den Textfluss, ohne weitere  
Formatierung. Danach hätte ich gerne einen automatischen Import, der  
den fertigen Text nach meinen Typo3-Vorgaben formatiert und online  
stellt.

Mir würde es somit reichen, wenn ich in Word meinen Text erfassen und  
von diesem ein reines semantisches XHTML-Grundgerüst plus die Bilder  
in Typo3 importieren könnte. Die Gestaltung übernimmt dann das CSS in  
Typo3. Eine Übernahme von z. B. farbigen Textauszeichnungen oder  
Schriftgrößen wäre schön, aber nicht erforderlich. Eine Übernahme von  
Schriftart, Absatzgestaltung, Zeilenabständen etc. wäre nicht  
erforderlich und müsste ich sogar verhindern können (das Zeug ist die  
Pest auf einer Webseite). Sinnvoll wäre noch die Möglichkeit,  
einzelne selbst definierte Stile in Word beim Import in <p class="">  
mit einer eigenen Klassenbezeichnung umzuwandeln.

Das würde die Arbeit in Word stark einschränken: man müsste mit dem  
Gliederungsmodus arbeiten, könnte nicht mit Mehrspaltigkeit  
herumspielen, kann nur die Stile verwenden, für die auf Typo3-Seite  
Entsprechungen vorhanden sind und so weiter. Aber diese  
Einschränkungen sind für mich kein echter Nachteil (eher sogar ein  
Vorteil), weil ich im Gegenzug die enorm leistungsfähige  
Textverarbeitung von Word nutzen kann und trotzdem sicher bin, dass  
die fertige Webseite dem Corporate Design der Firma entspricht und  
nicht meinen Laoyut-Fähigkeiten.

Eigentlich sollen die Redakteure doch nicht layouten. Sie sollen  
texten, das aber mit den Möglichkeiten von 2006 und nicht mit den  
jämmerlichen Möglichkeiten, die ein Browser bietet. (Sorry für die  
Formulierung, aber ich empfinde es so).

Sekretärinnen (Weil von denen hier so oft die Rede ist: welche  
Webseite wird von Sekretärinnen gefüllt? Bei meinen Kunden machen das  
die Mitarbeiter, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind,  
nicht die Sekretärinnen. Die nennt man im allgemeinen Redakteure.)  
wollen noch weniger layouten. Sekretärinnen sind es gewohnt, in  
fertige Templates zu schreiben. Nun, dann gehört zum Erstellen eines  
Typo3-Backend-Zugangs unter Umständen auch das Erstellen eines  
passenden Word-Templates. Fände ich echt gut.

Viele Grüße
Peter


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Peter Linzenkirchner
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