AW: AW: [Typo3-UG Berlin] hallo
Bodo Eichstädt
retsam at gmx.de
Tue Nov 30 14:58:02 CET 2004
Oliver Kurlvink schrieb:
>
> Am 24.11.2004 um 8:44am schrieb fhainer:
>
>> jetzigen Wissensstand über Typo3 kann ich das Tool auf keinen Fall
>> weiter empfehlen. Sorry! Das ist meine subjektive Meinung.
>
>
> Endlich mal einer der typo3 nicht kritiklos über den grünen Klee lobt :)
JEDES System hat Möglichkeiten UND Grenzen!
Man muss nur die jeweiligen (er)kennen (oder sich z.B. im Rahmen unserer
Stammtische sagen lassen) und danach für sich die Entscheidung
dafür/dagegen treffen.
Eine Software mit klicki-bunti Oberfläche, narrensicherer Bedienung und
unermesslichen Funktionsumfang kann es (kaum) in einem einzigen Produkt
geben. Wenn ich Windows Notepad und MS Word bzw. Windows Paintbrush und
Photoshop nebeneinanderstelle, wird es vielleicht deutlicher.
Ich würde deshalb (auszugsweise) vor folgenden Szenarien warnen/abraten:
- Eine einzige private Homepage. (Es sei denn man sieht es explizit als
Hobby bzw. Lernphase für den Job.)
- Eine kleine Firmen-Homepage.
- Als Agentur TYPO3 nur für ein einziges Projekt alleine (inkl.
Termindruck) stemmen zu wollen.
- Das Erstlingsprojekt gleich im großen Stil & mit Zeitdruch anzugehen.
Denn die Hürden liegen....
- in der Einarbeitungszeit
- der teils veralteten Doku
- den Bugs
- den Inkompatibilitäten zwischen Extensions untereinander
All diese Punkte kann man nur durch viel Erfahrung und der
Hilfe/Foren/Dokus der Community begegnen. Dann aber wird TYPO3 ein
interessantes Tool, das ich selbst für Websites mit nur einem Dutzend
(!) Seiten einsetze. Es sammeln sich Dokus, Code-Schnippsel etc. die man
als best-practise positiv einstufft und immer wieder verwendet.
Bei den umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten, DIE für alle richtige
als Default mitzuliefern wäre sicher unmöglich.
> ... Dieses Konzept ist Typo3 ja im Grunde vollkommen fremd .... Die
> ganzen speziellen Bereiche für Reviews mit eigenen Attributen wie
> Punkten etc. und unzähligen unterschiedlichen ListViews wären mit den
> Standard-Elementen von Typo3 nicht zu realisieren gewesen. Genau für
> so etwas bietet Typo3 dann aber die Extensions an. Nur hätte ich mir
> dazu dann eigene Backend/Frontend-Extensions programmieren müssen. Die
> Betonung liegt hierbei bei "Programmieren". Die ganzen anderen CMSe
> haben diese Flexibilität von Haus aus drin.
Ich mag Dir ja nicht pauschal widersprechen, aber:
Wie heissen den die ganzen anderen CMSe, die diese Flexibilität von
Hause aus drin haben ?
Meine Erfahung/Recherchen/besuchten Roadshows lehrt mich, das man
entweder mit den eingeschränken Layouts eines Systems
Nuke/Intrexx/1&1-CMS mit teils riesigem Funktionsumfang oder den
begrenzten Funktionen von Weblication/Red Dot/Open CMS/SixCMS leben muss
und individuell entwickelt.
Vor allem darf man nicht vergesen, dass die Integration alter DB eines
Unternehmens (nicht Import!) mit keinem mir bekannten CMS ohne
Programmierung möglich ist. Oder anders herum lassen sich alle Daten
einer Extension leicht für andere Zwecke abfragen, denn sie liegen mehr
oder minder strukturiert im Sinne der DB Normalisierung vor und bedeuten
so auch eine max. denkbare Performance.
> Für komplexere Dinge benötigt man dann aber soviel Zeit, dass man
> gleich ein paar Hunderter oder Tausender für ein anderes CMS einplanen
> kann, wo dann die Realisierung schneller ist, weil diese Flexibilität
> in den Templates grundsätzlich vorhanden ist.
Dieser Effekt verschwindet mehr und mehr mit wachsender Erfahrung!.
Glaub uns! Aber wie oben schon ausgeführt ist das erst nach einigen
Projekten, Fehlschlägen, Flüchen etc. spürbar.
>
> Was mir ebenfalls übel aufgestoßen ist:
>
> - Look & Feel
> Man kommt mit Typo3 - als Redakteur - sehr schnell zum Ziel.
> Grundsätzlich muss man aber mit einer Oberfläche arbeiten, die vom
> Usability-Standpunkt her unbrauchbar ist. .... Um damit arbeiten zu
> "können" musste ich mir erst einmal die GUI so ändern, dass es mich
> auch optisch nicht mehr abschreckt sondern anspricht :) Dabei habe
> ich kein neues Theme genommen, sondern ein wenig im Quellcode
> gewurschtelt. Was mir da an Inkonsistenzen begegnet ist, hat mich dann
> auch wieder abgeschreckt :).
Dein Word kannst Du auch nur begrenzt anpassen, OpenOffice Writer hat
die Menüs demgegenüber z.B. logischer strukturiert.
So weit ist SW allgemein nicht, als dass die Erkenntnis bei Entwicklern
durchgedrungen währe, dass sich die SW an den Benutzer und nicht
umhekehrt anpassen soll.
So finde ich die Oberfläche zwar hier und da überfrachtet/redundant. Es
gibt verschiedene Wege zum Ziel, aber trotzdem ist sie benutzbar und,
wenn man die Rechte für normale Redakteure vernünftig setzt.
Zur Anpassung hat Michael schon die Richtung gedeutet. *gewusstwie*
>
> - Performanz
> Typo3 ist extrem langsam. Bestes Beispiel ist der Aufruf vom
> phpMyAdmin einmal innerhalb und einmal außerhalb von Typo3. Die
> Version in Typo3 ist 3-5x langsamer.
1. Mach vernünftige Benchmarks! Es geht Dir doch letztendlich um die
Performance der Website.
2. Einzigartiges Caching im Frontend!
3. Nicht mit einem statischen Export vergleichen (dann fallen auch
Forum, Login, Formulare, Suche, Shop, ... weg!).
>
> Mich würde interessieren wie andere das sehen und wie diese mit der
> Extension-Entwicklung und der Einbindung von eigenem PHP-Code zurecht
> kommen. Beides Bereiche, in denen ich mich noch sehr schwer tue.
Das Geld für die eingesparte Red Dot Lizenz reicht sicher meist aus jmd.
zu beauftragen. *send me your money I send you code*
Ich komm ganz gut klar. ;-)
BTW: Was für eine Summe für Red Dot-Schulungen wurde in Dich investiert ?
Ob Ihr letztendlich bei TYPO3 bleibt, Uwe und Oliver, bleibt Eure
Entscheidung. Schaut Euch an, was andere mit TYPO3 leisten können und
fragt Euch, warum sie im Wettbewerb mit kommerziellen CMSen doch den
Zuschlag bekommen haben.
JEDES System hat seine Daseinsberechtigung, auch wenn man im
(übertragenen Sinn) ein Windows als Server und ein Linux als Desktop
betreiben kann.
Auf unserem "Weihnachts"-Stammtisch, am 16.12., können wir Euch sicher
einige Referenze vorführen und schnell checklistenartig beantworten was
geht und was nicht (out-of-the-box zumindest). Umgekehrt sind die
meisten in unserer Runde auch nicht auf TYPO3 versteift, zeigt uns doch
Eurere Referenzen mit anderen System (Frontend & Backend) auf einem Treffen!
Ich hoffe, Ihr seid nicht schon un-subscribed. ;-)
Viele Grüße,
Bodo
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