[TYPO3-german] Hooks in TYPO3 7

Dr. Dieter Porth typo3 at mobger.de
Thu Aug 25 23:49:19 CEST 2016


Hallo Eddy,

Am 25.08.2016 um 18:25 schrieb Eddy Wolbert:
> Und auch mit PHPStorm bin ich am arbeiten, habe aber da deine
> Suchmöglichkeit so noch nicht in Betracht gezogen und werde es mal testen.
> Nichtsdesotrotz vermute ich jetzt mal, das anhand von
> Verzeichnisstrukturen/Dateinamen etc. eine schnelle Suche wohl nicht möglich
> ist.
Doch. Es braucht nur lange, bis man sich an die Struktur von TYPO3 
gewöhnt hat und bis man ungefähr weiß, wo man was eventuell finden kann. 
Ich verzichte meist auf eine solche Suche, sondern bevorzuge im ersten 
Schritt die Project-weite Suche mit prägnaten Schlagworten, um dann bei 
den Suchergebnissen zu entscheiden, welche Klasse/Datei meinem 
Suchbedürfnis wohl am ehesten entsprechen könnte...

mit besten Grüßen
     Dieter


Persönliche - zum Thema abseitige Nebenbemerkung:
PHP-Storm hat die angenehme Eigenschaft, dass man schnell schauen kann, 
wo bestimmte Funktionen in fremden Klassen angewandt werden, so dass es 
einem hilft, durch den Code zu springen. Ich will mir schließlich nicht 
merken, in welchen Dateien welche Proceduren letztendlich zu finden 
sind. Das soll die IDE für mich machen. Bemerkenswert ist auch die 
Autovervollständigungsfunktion, die per Tab-Taste beim Programmieren zur 
Anwendung kommt, wenn die Einstellungen stimmen.

Mit Xdebug + PHPStorm ist die Linux-PHP-Welt heute also  langsam bei dem 
angekommen, was ich vor zehn Jahren schon bei der Makroprogrammierung 
von "Word 2000" mit seiner VBA-IDE gewohnt war. Nur ein 
Syntaxhighlighting gab es im VBA noch nicht und auch den leichten 
Wechsel zwischen verschiedenen Sprachebenen (HTML,javascript,sql, ...) 
unterstützte das System nicht. Ein automatischer Compiler war integriert 
und man musste sich nicht, wie heute für Grunt und Konsorten unter 
PHPStorm, sich mit komlizierten Einstellungen rumschlagen. Schwerer war 
beim VBA zumeist herauszubekommen, welche Libaries (Extensions) man 
zusätzlich einbinden musste, um bestimmte besondere Funktionalitäten 
verfügbar zu haben.  Hier ist die PHP-Welt dank google offener und 
informativer.
Syntaxbasierte Hilfen, wie man sie aus der Microsoftwelt kennt, finde 
ich beim PHPStorm leider immer noch  rudimentär, weil es bislang keine 
wirklichen Standards gibt, wie man Hilfe-Texte zu schreiben und zu 
strukturieren hat, um sie dann allgemein per IDE verfügbar zu haben. 
Eine Suchmaschine für Programmierhilfen gibt es leider auch nicht. Dafür 
gibt es zum Beispiel im TYPO3 Bestrebungen, alle paar Jahre die Regeln 
für Manuals in neue Formate zu pressen, wahrscheinlich um so auch die 
letzten Gutwilligen vom Schreiben der Manuals ihrer Extensions 
abzuhalten (Ironie).
Aktuell entwickle ich als privates lernproject eine Extension für Comics 
unter TYPO3 und für die werde ich sicher kein ReST-Manual schreiben, 
weil ReST einfach scheiße zu lernen, blöd zu lesen und keinen 
erkennbaren Mehrwert zu bieten hat. Ich werde das Manual wohl in den 
Sourcode 'auslagern'. Schon heute sind die Kommentare in maschinell 
strukturierten Sourcodes oft hilfreicher und kompakter als die Ergüsse 
in den Manuals. Nur an der Didaktik hapert es bei diesen maschinellen 
Code-Darstellungen natürlich.

Programmierwerkzeuge, wie den Makro-Recorder bei Word oder Excel, suche 
ich in der (TYPO3-)PHP-Welt immer noch vergebens und es wird wohl noch 
Jahrzehnte dauern, bis Programmierhelferchen wie der 
TYPO3-Extensionbuilder zu echten Programmierwerkzeugen ähnlich  wie der 
Makrorecorder gereift sind.
Echte Programmiermaschinen, also Maschinen, die dem Entwickler 
semantisch helfen, Programme schreiben, werden vermutlich noch lange ein 
Traum bleiben, obwohl ein - wie ich glaube - gangbares theoretische 
Konzept schon vor Jahrzehnten unter dem Schlagwort "Expertensysteme" 
angedacht und erprobt wurde.
Aber derzeit finden alle den Composer toll, weil der für PHP endlich das 
leistet, was in compilierten Sprachen Compiler seit Jahrzehnten tun - 
Bibliotheken zusammenmergen.  Natürlich möchte ich den Composer als 
Hilfsmittel heute nicht mehr missen.

Trotz aller Kritik halte ich Scriptsprachen wie PHP oder JavaScript für 
geile Programmiersprachen, weil sie im Gegensatz zu compilierten 
Sprachen wie Java, C, Basic, ... 'selbstbezüglich' sind. Prinzipiell 
könnte ein PHP-Programm kreativ auf die Umwelt reagieren und für sich 
selbst neuen zusätzlichen PHP Programmcode schreiben und diesen dann 
sogar zur Laufzeit noch ausführen. Es kann aber auch einen Prozess 
anstoßen, so dass sein Programmkind dann den Programmcode ausführt.  
Conways Spiel des Lebens zeigt, dass selbst einfachste Programme schnell 
zu komplexen Strukturen führen können.
Compilierte type-basierte Programme haben diese Freiheit der 
"Selbstbezüglichkeit" nicht bzw. müssen sie aufwendig simulieren.

Dieter


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