[TYPO3-german] cookie popup

Stephan Schuler Stephan.Schuler at netlogix.de
Sat Jul 11 01:23:50 CEST 2015


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Hallo zusammen.

Beide Fragen lassen sich nicht so einfach pauschal beantworten.

Ich habe sowohl Kunden die in den letzten vier Jahren Hosting keinen Admin bekommen haben als auch solche, deren Entwickler Zugriff auf unser Reviewsystem und zur Not auch den Deploybutton haben. Das ist alles eine Frage der Vertragsstruktur. Nicht nur spielt da natürlich eine Rolle wer ggf. meinen Stundensatz bezahlt wenn ich Fehler behebe die durch den Kunden erzeugt wurden. Ebenfalls fließt da zum Beispiel mit ein, in welcher Reaktionszeit der Kunde welche Qualität der Fehlerbehebung im Defektfall erwartet. Ebenso könnten natürlich zukünftige Änderungen grundsätzlich etwas teurer ausfallen, weil ich mich, obwohl der Großteil der Installation von mir kommt, trotzdem erst mal orientieren muss und prüfen, ob sich nicht vielleicht ohne meinen Einfluss Voraussetzungen verändert haben. Einen versiegelten Brief haben wir allerdings noch nie verschickt. Im Gegegenteil, diese Erkläuterung hat bislang eigentlich immer genügt, dass Kunden auf einen Administratorzugang verzichtet haben.

Hinzu kommt das in der TYPO3-Welt immer verbreitetere Vorgehen, den Programmcode in einer Versiosnverwaltung liegen zu haben und Änderungen per Deploymentwerkzeug auf den Server zu schieben. Statisch wären dann nur Nutzdaten, also fileadmin, user_upload und Datenbankinhalte. Du könntest mit einem Administrator im TYPO3-Backend auf meinen Servern schon Extensions installieren. Die wären nur wieder weg, sobald ich einmal den "Deploy"-Knopf drücke. Du bekommst davon normalerweise überhaupt nichts mit, das mache ich für Dich spätestens bei jedem Security-Update, oder bei entsprechendem Wartungsvertrag häufiger und bei jedem Minor-Update. Deshalb: Auch mit dem TYPO3-Administrator könnte es sein, dass dein Spaß da nur von kurzer Dauer ist.

Zur Kalkulation von 300€ kommen eine ganze Reihe Fragen.

Es kann zum Beispiel auch eine Rolle spielen, wie wahrscheinlich der Kunde mit dem ersten Wurf einverstanden ist oder wie viele Iterationen ich gehen muss bevor das Ergebnis genehm ist. Stell Dir vor Du möchtest einen Dreizeiler ändern, die Abnahme möchte dein Geschäftsführer machen, Du kommunzierst mit der Agentur und dein Geschäftsführer lehnt die ersten fünf Varianten mit Kleinigkeiten wie "tauschen Sie hier mal die Halbsätze gegeneinander, machen Sie da mal nen Punkt statt ein Komma, hier könnte ich mir einen Absatz vorstellen und jetzt versuchen wir des mal mit Du statt Sie". Schon sind als 15 Minuten Änderung und 15 Minuten Projektkommunikation plötzlich 2.5 Stunden geworden. Das trifft jetzt zwar auf deinen Cookietext nicht zu 100% zu, aber wir haben Kunden schon ganze Tage berechnen müssen, nur um Onlineshop-Widerrufsrechte oder AGBs redaktionell zu pflegen, nur weil auf Kundenseite die Marketingabteilung, die Rechtsabteilung und der externe beratende Rechtsanwalt im 10-Minuten-Takt inhaltliche Änderungen in Screenshots oder per Fax übermittelt haben.

Eine Orientierungsphase pauschal mit 0€ zu bepreisen nur weil etwas aud der eignen Feder stammt ist vermutlich ein ewiges Streitthema. Die Einstellung aus Kundenperspektive kann ich verstehen. Allerdings fallen meine Projekte häufig recht schnell in die Kategorie "Individualsoftware". Dann gibt es einfach keine Checkliste wie und wann welche Änderung zu bearbeiten ist. Wir rüsten keine originale Freisprecheinrichtung in ein Fahrzug nach die bei Fahrzeugbestellung nicht angeklickt war. Wir haben keine Herstellervorgaben, welche Schritte zum Ziel führen, welche Teilenummern dabei zum Einsatz kommen und welchen Schraubenzieher man dazu braucht. Und wenn dann Projekte einige Zeit zurück liegen kann der Kunde eben einfach nicht erwarten, dass ich mir gemerkt habe, welche Sonderwünsche er damals hatte und welche Auswirkungen diese Sonderwünsche jetzt auf seine aktuellen Anforderungen haben.

Wenn es ein professioneller Dienstleister ist wird er, egal wie groß oder klein die Änderung ist, sie nicht am offenen Herzen durchführen.

Das bedeutet: Backup der Liveinstallation ziehen, Entwicklungsinstallation aufsetzen, in der Entwicklungsinstallation umsetzen, Entwicklungsinstallation testen, Änderungen deployen, erneuter Test in der Liveumgebung. Ggf. ist ein zweiter Entwickler mit im Spiel der einen Review durchführen will. Wenn die Struktur der Seite und die Codeänderung es notwendig macht könnte der eine eigene Entwicklungsumgebung brauchen. Das (also die zweite Entwicklungsinfrastruktur für den Reviewer) ist bei einer solchen Cookie-JS-Texteinblendung vermutlich nicht zwingend notwendig, das kann der Reviewer auch im Setup des umsetzenden Entwicklers tun, trotzdem kann das ein Preisfaktor sein.

Du kalkulierst ein Backup mit 30 Minuten. Wenn es eines meiner Kundenprojekte auf einem meiner Server ist kostet mich ein Backup höchstens zwei Minuten, für den Fall dass ich erst den Browser öffnen und zum Button navigieren muss.

Dafür allerdings fällt bei mir natürlich Zeit an, meine Entwicklungsumgebung für Dich zu konfigurieren. Die Projekte seit Oktober hab ich noch auf der Platte, ich bin ja nicht kleinlich. Aber wenn ein Kunde eine Änderung haben möchte der seit 2012 keinen Kontakt mehr zu mir hatte dann hängt mein Setupaufwand einfach von der Komplexität der Kundeninstallation ab. Und wenn das Setup des Kunden dann zum Beispiel Multi-Domain-Tree mit individuellen Sprachdomains pro Seitenbaum, ggf. komplexem Varnish-Setup und Solr-Setup bedeutet muss der Kunde eben damit rechnen, dass ihm zwei Stunden Rüstkosten kalkuliert werden.

Natürlich *kann* man sich das sparen. Wenn ich absehen kann, dass meine Änderunen auf bestimmte Elemente keine Auswirkung haben kann ich die weglassen. Ich brauche vermutlich weder einen Varnish noch einen Solr für das Infowindow. Trotzdem ist "nach /var/www verschieben und es läuft" in der TYPO3-Welt eigentlich untypisch sodass ein seriöser Dienstleister eigentlich nicht ohne mindestens einer halben Stunde Rüstkosten auskommen kann, egal wie klein die Aufgabenstellung ist.

Und nicht zuletzt muss ich mich natürlich Stefan und Ralf-Rene anschließen: Wenn Du bisher noch nicht mit TYPO3 gearbeitet hast, ist die Chance, am Ende mehr zerstört zu haben als produziert recht hoch. Auch (und insbesondere) Du solltest deshalb erst eine Kopie der Liveversion auf einem Eintwicklungsserver hochziehen und dort Änderungen einbauen.

Hier kommt dann wieder die Updatestrategie ins Spiel: Wenn dein Dienstleister Updates aus der Versionskontrolle per Deploymentwerkzeug verteilt, musst Du deine Änderungen natürlich erst mal in die Versionskontrolle des Dienstleisters bringen, damit der die dann dort verteilen kann. Die Chance, dass er Dir hierfür einen ähnlichen oder vielleicht sogar einen höheren Aufwand berechnet wie für die komplette Umsetzung ist recht hoch.

Deshalb wäre ich sehr vorsichtig mit Euro- oder Stundenangaben einer Aufgabenstellung wenn es die Leistungen anderer betrifft. Es gibt eben unzählige Einflussfaktoren, die über die reine, überschaubare Änderung hinaus gehen.

Gruß,


Stephan Schuler
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Von: typo3-german-bounces at lists.typo3.org <typo3-german-bounces at lists.typo3.org> im Auftrag von vic vicche <testacoda at hotmail.de>
Gesendet: Freitag, 10. Juli 2015 08:09
An: typo3-german at lists.typo3.org
Betreff: [TYPO3-german]  Re: cookie popup

Quote: Stefan Grothus (madeinnature) wrote on Thu, 09 July 2015 16:30
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> Moin,
>
> wir haben sowas gerade für einen Kunden mit einer italienischen Webseite umsetzen müssen, da die Italiener diese Richtlinie (anders als in Deutschland) in nationales Recht umgesetzt haben. Thoretisch erforderlich ist in Italien demnach ein einfaches Opt-In: also der User bestätigt den Cookie-Hinweis. Umgesetzt haben wir das mit einem jQuery-Plugin (cookie.min.js) und einem entsprechenden Hinweis, der auf der Seite global eingebunden und dann vom Besuchern mit einem für die Session weggeklickt werden kann. Und das war insgesamt keine Sache von 10 Minuten. Ich sehe das so wie Ralf-Rene und würde Dir empfehlen, die Agentur damit zu beauftragen. Den Kurs finde ich auch eher angemessen.
>
> //Stefan
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Hallo Stefan,
vielen Dank für die Infos. Werde bei der Agentur nochmals anklopfen und mir die admin-Zugangsdaten zukommen lassen. Ich versuche es selbst.
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