[TYPO3-german] 6.2 LTS erster Eindruck

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Fri Mar 28 16:51:04 CET 2014


Entschuldigt meine scharfe Reaktion vorhin, aber ich war hungrig und
mich hat dieses Update geärgert. Inhaltlich gehe ich nicht anders mit
den Problemen um als du beschreist, Peter.

Davon, dass Typo3 gefragt ist, merke ich nichts. Im Gegenteil, immer
mehr Kunden fragen nach Alternativen, weil sie diese
Katastrophen-Updates satt haben. Der Ruf ist in meiner Wahrnehmung
nachhaltig verschlechtert.

Ich kalkuliere mittlerweile 30% meiner Arbeitszeit für Entwicklungs- und
Fortbildungszeit ein, womit letztendlich das Debuggen von
Typo3-Problemen gemeint ist. Und das ist noch zu wenig.

Das kann doch so nicht weiter gehen.

Ich dachte, jetzt nehmen sich die Core-Leute mal ein halbes Jahr Zeit
und liefern ein sorgfältig getestetes Produkt ab. Ist ja schließlich
eine LTS-Version. Aber es geht genau so weiter wie vorher. Ich traue
mich nicht, beim Kunden damit aufzulaufen.

Und das geht nicht nur mir so.

Beste Grüße
Stefan






Am 28.03.2014 16:11, schrieb Peter Linzenkirchner:
> Hallo Stefan, 
> 
> du bist schon ne Weile in der Liste und hilfst hier auch anderen. Deshalb wundere ich mich über diese Mail grad etwas. 
> 
>> Das Debuggen bezahlt mir keiner. Nicht im entferntesten. Und wenn die
>> Kasse leer ist und die Miete etc. abgebucht wird, dann überlegt man sich
>> sehr genau, was man wann macht.
> 
> Was für die Entwickler doch auch gilt. Wenn alle so handeln würden, gäbe es TYPO3 nicht. 
> 
>> Ich sitze jetzt schon wieder über 2 Std. an einer Extension, die unter
>> 6.0 lief, aber unter 6.1. nicht. Ich versteh nicht, was sowas soll.
>> Das nervt.
> 
> Weil der Entwickler die Extension selber nicht mehr braucht, und es nicht einsieht, warum er sie für umsonst weiter pflegen soll. Siehe deinen Kommentar oben. 
> 
> Ein Entwickler stellt eine Entwicklung, die er selbst mal benötigt hat, anderen zur freien Verfügung. Das ist schön, aber daraus resultiert keine Verpflichtung, diese Entwicklung über Jahre oder Jahrzehnte aktuell zu halten. Jede Extension hat ihren individuellen Lebenszyklus, und irgendwann wird bei jeder die Entwicklung eingestellt. Nimm es oder lass es. 
> 
> Was ich in dem Fall machen kann: 
> 
> 1. Ich löse das Problem und gebe die Lösung an den Entwickler weiter, damit er es einbauen kann. Damit fördere ich das Projekt und helfe anderen. Es macht das Problem nicht geringer, aber ich habe das gute Gefühl, anderen zu helfen. 
> 
> 2. Ich frage in Foren und Mailinglisten nach dem Problem, evtl. gibt es bekannte Lösungen. Dabei wähle ich einen Ton, der die anderen motiviert, mir zu helfen. "Sch..." kommt nicht gut. Zumal die Doku von TYPO3 seit dem Umstieg auf ReST sichtbar besser wird. 
> 
> 3. Ich (bzw. mein Kunde) sponsort den Entwickler. Ich konnte das bereits bei mehreren Kunden durchbringen: Denen ist es egal, wen sie finanzieren, ob mich oder den Extension-Entwickler. Der Kunde ist zufrieden, und ich kann in der Zeit andere Projekte erledigen, die mir wieder Geld bringen. Eine Win-Win-Win-Situation für mich, den Entwickler und den Kunden. 
> 
> 4. man übernimmt die Extension und entwickelt sie selbst weiter. 
> 
> Die ersten drei Fälle kenne ich aus eigener Erfahrung und kann dir versichern, dass sie funktionieren. Wenn man sich als Teil der Community versteht und versucht aktiv mitzuhelfen, dann sind diese Stunden eben nicht verschwendet sondern eine Investition in die Gemeinschaft. 
> 
> Gruß
> Peter
> 
> PS: wenn ein paar Stunden Debuggen für dich ein wirtschaftliches Problem sind, dann kalkulier deine Preise neu. Das Internet - und damit die Nachfrage nach CMS - explodiert momentan, ausserdem hat TYPO3 bei den Kunden einen guten Ruf. Man kann deshalb am Markt derzeit Preise durchsetzen, von denen man als Freelancer gut leben kann, auch wenn man regelmäßig Zeit fürs Debuggen und für Fortbildung opfern muss. 
> 
> 
> --
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> 



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