[TYPO3-german] +1 / -1 Thread

[Chris Zepernick]

Moin Zusammen,

nachdem Ingo gestern mal wieder eine Portion Popcorn bestellt hat und 
Kollege Bunnyfield mich auch schon zum lachen aufgefordert hatte, habe 
ich mich dann auch mal durch diese ganze Nummer durchgewühlt.

+1/-1 … mal ernsthaft liebe Jungs und Mädels was soll so ein Dummfug ? 
Pure Stimmungsmache und 0 Lösungsansatz für eventuelle Probleme, …

Meine Bitte in die Runde: "Wenn ihr Dampf ablassen müsst macht das in 
den Troll-foren bei heise.de, oder wandelt die Energie in Bugfixes und 
konsturktive Sachen um."

Wenn man die Nummer hier aufmerksam ließt fällt einem auf was das 
eigentliche Problem der "vielen" zu sein scheint :

TYPO3 ist nicht mehr, wie bis zur Version 4.4 / 4.5 evtl sogar bis 4.7, 
das CMS was man einfach mal "klicki bunti" installieren kann, ein paar 
Extensions aus dem TER nachziehen, 2 - 3 Dokus lesen, ein paar 
Templates anpassen und fertig ist der Job.

Dass das gerade die doch recht große Amateurbasis in der Community 
gelinde gesagt "anpisst" kann man verstehen. Macht es doch ihr 
bisheriges Leben mit TYPO3 erheblich schwerer.

Ein anderes Problem was genau diese Protagonisten der Diskusion haben 
ist wohl das TYPO3 bei weitem nicht mehr so präsent in der "Fachpresse" 
und in den Business-Magazinen ist wie noch vor 1-2 Jahren, wo viele der 
heute gorßen ihre TYPO3 Jobs noch für die kleinen und größeren 
Entscheider vorgestellt haben.

Viele von denen die bis vor 1-2 Jahren ihre doch recht großen TYPO3 
Projekte prominent an allen Ecken gezeigt und vorgeführt haben, und 
damit für das Projekt TYPO3 ein unglaubliches Marketing gemacht haben, 
sind heute so groß und so bekannt das sie es in ganz weiten Teilen 
nicht mehr nötig haben.

Folge für die kleinen und die Amateurliga der Community, … es reicht 
nicht mehr das TYPO3 Logo auf die Website zu pinnen, zu behaupten man 
hätte Ahnung und ein wenig geschicktes SEO zu machen um an Jobs und 
Aufträge zu kommen.

Das macht das geschäft deutlich schwerer.
Zumal heute Mitbewerber wie Drupal, Joomla, Cantao und Wordpress, sowie 
Symfony2 deutlich mehr in der Presse zu finden sind als TYPO3, sei es 
bei Case Studys oder bei Anwendungsbeispielen.

Wenn man dann sein angebliches Haus und Hofsystem nicht kennt, und 
wichtiger nicht um die Vorteile und Schwächen der Anderen Systeme weiß 
ist man raus, so einfach ist es.

Ehrlicher weise muss man sagen das TYPO3 nur noch für die gut läuft die 
ihre Hausaufgaben gemacht haben und in dem Markt ständig am Ball 
geblieben sind. Das System selbst ist schon seit ca. 2 Jahren kein 
Selbstgänger mehr,  für die die nicht viel Erfahrung haben oder in der 
Community nicht  sichtbar sind, der ohne Aufwand Geld bringt.

Das das viele der Kleineren, derer die ihre Hausaufgaben nicht gemacht 
haben und der Neuen nervt ist klar, ihr Leben ist gerade auch mit 6.0 
und den diversen Kommunikations-Fuckups des letzten Jahres deutlich 
schwerer geworden.

Für mich ist TYPO3 zumindest momentan immer noch das einzige System was 
ich in der OS und Closed Welt kenne was so leistungsfähig ist, und ist 
daher immer noch das System für das ich argumentiere.

Die Frage die wir uns alle glaube ich stellen müssen ist wo die Reise 
zukünftig hingehen soll, weiter alle bedienen (amateure / private, 
kleine, mittlere)und im Zweifel dem Markt hinterher trotten, oder 
vorweggehen, die Richtung angeben und auf dem Weg eventuell die 
verlieren die ihre Hausaufgaben nicht machen wollen, sondern nur 
kosten- & einsatzlos günstig Sachen Umsetzen wollen.

Gerade im Hinblick auf die Änderungen die wir am Markt gerade sehen im 
Bezug auf die Zusammenarbeit von Symfony2, Symfony2-CMF, Drupal, 
ezPublish und letzlich auch Joomla, bin ich perönlich der Ansicht TYPO3 
sollte sich als System den Anderen am Markt öffnen, z.B. durch Composer 
integration im CMS und nen vernünftigen Persitence-Layer und Extbase, 
und wieder Anfangen vorwegzugehen.

In den letzten Jahren haben wir uns im Vergleich zu den anderen OS und 
Closed Systemen zu sehr auf unserem Vorsprung ausgeruht, heute sehe ich 
viele von denen wieder im Rückspiegel mit guten Ansätzen zum überholen, 
…

6.0 war aus meiner Sicht ein guter, wenn auch überstürzter und 
holpriger, Anfang in die richtige Richtung den wir jetzt konsequent 
weiter gehen sollten.

Wenn wir dabei ein paar der ewig gestrigen verlieren sollten, "so be 
it", mit weniger schwerem Gepäck reist es sich deutlich leichter.

Just my 2 cents on this topic

Gruß

Chris