[TYPO3-german] Java Ajax uvm.

Stephan Schuler Stephan.Schuler at netlogix.de
Thu Mar 18 00:14:11 CET 2010


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Hallo Jochen.


Vorab: Deine E-Mail war ein wenig merkwürdig zu lesen, der Stil ... gewöhnungsbedürftig.


Zum Thema: Kommt drauf an.

Man muss wohl zunächst ganz klar festhalten, dass diese Liste nur bedingt geeignet ist, Fragen in dieser Beziehung zu beantworten. Zum Umsetzungszeitpunkt (und für den jeweils umsetzenden) sollten solche Fragen geklärt sein. Insbesondere halte ich den Durchschnitts-Hypernerd für nur bedingt geeignet, Benutzerinteraktionen zu layouten. Ich will hier sicher niemandem auf die Füße treten, es ist nicht ausgeschlossen dass man sowohl programmieren als auch Benutzer führen kann. Nur sollte man eben nicht mit der Fähigkeit, HMENUs scripten zu können davon ausgehen, die dann auch für den Besucher nachvollziehbar strukturieren zu können.

Welche "freakigen Instrumente" man verwendet sollte zielgruppenspezifisch entschieden werden. Der "Silversurfer" ist von Google Maps angetan weil er sein Haus sieht, die Jamba-Generation freut sich über eine Shoutbox. Wobei nicht nur das Alter eine Rolle spielt sondern zum Beispiel auch das Thema einer Webseite. Wenn ich mich aus beruflichen Gründen über Powermail, css2inline und Fehlinterpretationen diverser E-Mail-Clients informiere erwarte ich eine klarere, weniger verspielte Seitenstruktur als wenn ich mich privat vom Blog eines Bekannten über dessen Fußballverein auf die Webseite des ausstattenden Sportschuhherstellers treiben lasse. Die Akzeptanz, auch mal fast grundlos Dinge auszuprobieren die ich vorher noch nicht kannte ist umso größer, je weniger zielstrebig ich mich aktuell durchs Netz bewege.

Javascript allgemein kann meine Webseite ein wenig aufmöbeln, darf aber keinesfalls Musskriterium sein. Wenn meine Navigation ohne Javascript nicht funktioniert, hab ich was falsch gemacht. Der Onlineshop der ohne Javascript nicht über die Liste der zehn meistgekauften Produkte hinaus kommt (weil die Suchfunktion ausschließlich via Javascript realisiert ist) ist ebenfalls ungünstig konzipiert. Natürlich lassen sich slidende Blättereffekte in der Galerie, Minianwendungen (100*100px große Kalender mit aktuellen Terminen zum Beispiel) oder einfadende Glossar-Hilfetexte ohne Javascript deutlich weniger "sanft und geschmeidig" ralisieren. Trotzdem sollte die Seite ohne Javascript bedienbar sein. Insbesondere ist das ausgefeilteste Navigationselement auf Javascriptbasis nur Spielerei wenn für Google keine alternativ Navigation vorhanden ist.

Popups? Behutsam einsetzen! Der Benutzer sollte im Regelfall selbständig entscheiden dürfen, ob er einem Link in einem neuen Tab oder im alten Tab folgt. Es gibt natürlich Ausnahmen. Wenn der "AGB"-Link am Ende einer zigseitigen Onlineshop--Bestellformular-Orgie den Bestellprozess beendet weil das Formular weg ist, ist das für den Benutzer mehr als ärgerlich. Das gilt wohl für alle "Link-Alternativrouten", die von einem Datenfluss über mehrere POST-Formulare abzweigen. Ähnlich dämlich finde ich selbst es aber häufig, wenn ich in einer Liste mit x Artilen (Beispiel: Onlineshop-Produktübersicht einer Suchanfrage) grob fünf bis acht Artikel dem Namen nach für brauchbar bewerte, die mir näher ansehen möchte, dazu mit der mittleren Maustaste (in neuem Tab öffnen) auf diese fünf bis acht Links klicke und in den sich dann öffnenden Tabs nicht die gewünschten Produktdetails finde sondern nur Anzeichen dafür, dass das Suchergebnis leider keine Direktlinks sondern Javascript-Links erzeugt.
Durch derart konsequent nicht durchdachte Linksetzung kann man mich schon mal von einer Seite vertreiben.
Die ganze Geschickte umgeht man, indem man "Popup"-Links nicht per Javascript erzeugt sondern simple -- wenn auch häufig nicht ganz standordkonforme -- "target=_blank"-Links erzeugt. Was auch noch die netten Nebeneffekte hat, dass Google den Links folgen kann und mein Popupblocker weniger Arbeit hat.

Wenn ich beim Thema Onlineshop bin: Ich halte die Filialverfügbarkeit übrigens für eine nicht zu unterschätzende Information. Ich kaufe gerne Dinge online, das ist recht bequem und geht schnell. Wenn ich aber innerhalb von zwei bis drei Stunden an Material kommen muss um wahlweise meinen Feierabend gestalten oder weiterarbeiten zu können, ist für mich K.O.-Kriterium, dass ich schnell vorbei fahren und den Artikel abholen kann. Gerade wenn es um meine Freizeitgestaltung geht bin ich recht ungeduldig und am Samstag um 16:00 gerne bereit, 20€ mehr für eine Grafikkarte zu zahlen, wenn ich die bis 18:00 abholen kann anstatt bis Dienstag auf den DHL-Laster zu warten.
Dieser Punkt hat jetzt zwar wenig mit "Popups, Javascript und AJAX" zu tun, allerdings ist generell die Frage "welche Information will mein Besucher unbedingt haben" eben doch eine sehr wichtige.

Zurück zu den Javascript-Dingen die diese Welt nicht braucht. Es gibt Stellen, an denen durchaus ein Einblendeffekt per Javascript Information zum Vorschein bringen kann. Sowas heißt klassisch Tooltip und kann an einigen Stellen sinnvoll sein. Wenn sich allerdings, wenn ich mit der Maus von der Navigation links oben auf den "Impressum"-Link rechts unten fahre, quer über die Webseite 20 unterschiedliche Tooltips öffnen haben die ihr Ziel auch ein wenig verfehlt. Erst recht, wenn die dann nicht oder erst mit deutlicher Verzögerung schließen und so andere, wichtigere Teile der Webseite verdecken.

In diesem Zusammenhang sollten "verspielte, überdeckende Elemente" besprochen werden, die ganz bewusst über anderen Teilen der Webseite liegen und diese verdecken. Ich spreche dabei von Lightboxen. Durch Lightboxen hat der Webseitenbetreiber die Möglichkeit, gezielt Benutzerführung zu erzwingen. Bedienelemente die der Benutzer gerade nicht klicken kann wird er auch nicht klicken. Ein Bestellformular in eine Lightbox zu quetschen ist also ein recht sicherer Weg, den Benutzer nicht kurz vor dem "kaufen"-Button doch noch an einen lustig blinkenden Werbebanner zu verlieren. Wenn sich allerdings der Benutzer durch Lightboxen bevormundet fühlt, habe ich in diesem Moment den Kunden verloren.


Konkret zum Thema Newsletter würde ich sagen: Man muss auch was zu sagen haben! Nicht jeder muss auf Teufel komm raus einen Newsletter verfassen. Nichts ist schlimmer wie ein Newsletter mit zwei neuen Registrierungen pro Quartal der dann mangels sendenswerten Neuigkeiten nur einmal pro Jahr verschickt wird. In diese Kategorie fällt auch das Newssystem. Der "Aktuelles"-Bereich mit  dem letzten Inhalt von 2003 ist heute eher lächerlich als prestigeträchtig. Wenn eines meiner wesentlichen Qualitätsmerkmale Zuverlässigkeit in Bewährtem und Beständigkeit ist, kann ich keine aktuellen Informationen aus dem Hut zaubern.Als Industriezulieferer zum Beispiel der ausschließlich auf Kundenzuruf Spezialteile produziere, könnte ich mir dieser Tatsache vorher bewusst sein. Das Zauberwort hierfür dürfte "Marketingkonzept" sein. Wenn das klassische Briefmailing mangels Aktualität keinen Platz gefunden hat, wird der Newsletter ähnlich ablaufen.


Grüße,



Stephan Schuler
TYPO3 Entwickler

Telefon: +49 (911) 539909 - 0
E-Mail: Stephan.Schuler at netlogix.de

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Geschäftsführer: Stefan Buchta, Matthias Schmidt

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Von: typo3-german-bounces at lists.typo3.org [typo3-german-bounces at lists.typo3.org] im Auftrag von Jochen Graf [graf at uni-landau.de]
Gesendet: Mittwoch, 17. März 2010 22:32
An: German TYPO3 Userlist
Betreff: [TYPO3-german] Java Ajax uvm.

Hallo Liste,

ich hatte heute Abend ein Meeting mit einigen Kunden.

Es ging Primär um die Webseitengestaltung.

Was möchte der Kunde und was der User der sich mit der Seite befasst?

Ich musste feststelllen, dass der End User mittlerweile Überfordert ist,
POPUP;NEWSLETTER, WERBUNG jeder Art.

Musste ich teilweise recht geben, denn es muss ja alles in einer
Webseite vorhanden sein.

Ich machte mich heute Abend auf den Weg, um mal eine Seite zu finden,
auf der sich ein User ohne Kennntnisse zurecht finden kann.

Konnte keine finden.

Die Kunst ist es eine Seite zu ertsellen, bei dem sich ein User wohl fühlt.

Mittlerweile gibt es nichts, was ich finden konnte.

Wer besucht unsere Seite eigenlich?

Wir nein!

Die Masse.

Hat die Masse Zeit, sich in die Seite einzuarbeuiten ! Nein!

Die Kunst ist es, eine gute durchdachte Seite zu ertstellen. Ohne
grossartigen Extras.

Wäre mal schön, wenn sich einge mal dazu äussern würden.

Jochen

























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