[TYPO3-german] Multidomaininstallation mit eigenen domainrootbereichen

Stephan Schuler Stephan.Schuler at netlogix.de
Mon Feb 8 00:30:23 CET 2010


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Hallo zusammen.


Zunächst sollte man sich überlegen, welches Verhalten die Installation zeigen soll, dann kann man sich überlegen, ob sich das darüber abbilden lässt.

Mehrere Installationen in eine Datenbank ohne dass die sich gegenseitig beeinflussen? Halte ich für unwahrscheinlich. Wie schon angesprochen wurde sind da zunächst mal alle Records, die die PID0 tragen. Die lassen sich schon mal grundsätzlich nicht zweifelsfrei einer Installation zuordnen sofern nicht jedem Datensatz der potenziell die PID0 tragen kann ein zusätzliches Installations-Marker-Attribut verpasst. Das müsste allerdings nachträglich an milliarden Stellen ins Backend eingebaut werden. Angefangen mit be_usern und be_groups, aber erweiterbar auf ausnahmslos alle Tabellen die ich in die PID0 kriege.

Installationen die sich gegenseitig sehen und beeinflussen? Ist möglich, erfordert aber "redaktionelle Disziplin".
Beispiel?
* Administrator meldet sich auf Instalation1 an, hat deshalb auch Zugriff auf Dateien im Fileadmin.
* Sieht allerdings den kompletten Seitenbaum, legt Seite im Seitenbaum von Installation2 an
* Hier wird eine Datei aus fileadmin1 verknüpft, TYPO legt seine diversen Kopien in uploads1 und typo3temp1 an
* Die Seite wird nun übers Frontend angerufen. Hier geht s aber nur über Frontend2, weil die Seite ja im Seitenbaum von Installation2 liegt
* Der Seite fehlt jetzt der typo3temp2- und der uploads2-Ordner, weshalb die Datei nicht gefunden werden kann.

Solange Redakteure ausnahmslos auf überschneidungsfreie Teilbäume zugriff haben, können die dieses Problem schon mal nicht erzeugen. Es hängt dann also primär an der Disziplin der installationsübergreifenden Administratoren.


Bei unterschiedlichen Installationen besteht aber potenziell über die Gefahr, dass jede Installation für sich plötzlich Anforderungen entwickelt, die die andere Installation nicht erfüllen kann oder will. Irgend eine Extension die einen Bug erzeugt, der nur in dieser einen von fünf Installationen auftaucht. Behoben werden kann der Bug dadurch, dass die betroffene Extension auf eine neue Version geupdatet wird. Wenn sich diese neue Version jetzt allerdings an einigen Stellen anders konfigurieren lässt als die vorherige Installation ist hier Nacharbeit erforderlich, sprich personeller Aufwand. Für die Installation die auf den Bug stößt ist das kein Problem, hier wird ja durch diesen Aufwand der Bug beseitigt. Die anderen vier Installationen haben allerdings keinerlei Vorteil an diesem updatebedingten Aufwand.
Nun *könnte* man natürlich argumentieren, dass Updates grundsätzlich aus Sicherheitsaspekten regelmäßig durchgeführt werden sollen. In der Realität steht man allerdings immer wieder vor Kunden, die für sowas schlicht kein Geld ausgeben wollen oder können. Und was macht man jetzt? Eine Bastellösungs-Multi-Installations-Installation in zwei getrennte Installationen splitten um nur eine davon updaten zu können?
Der Mehraufwand kann ganz bequem dadurch umgangen werden, dass man wie jeder andere auch hier getrennte Datenbanken verwendet.

Das nächste Problem dürften Imports und Backups sein. Kunden können sowas selten selbst leisten sondern erwarten das von ihrem Hoster oder Dienstleister. Jetzt ruft n Kunde an, winkt mit n paar hundert Euro und ruft "bitte bitte bitte die Datenbank von vor ner Woche einspielen, letzte Woche hat einer unserer Redakteure Mist gebaut und diverse Daten gelöscht". Was sag ich dem Kunden dann? "Tut mir Leid, ich kann nur Komplettbackups für alle 20 gemeinsam gehosteten Kunden einspielen. Ihrem Recoverwunsch kann ich nicht nachkommen, weil das auch die 19 anderen Kunden auf den Stand von vor ner Woche zurück setzt"?? Dann hat mir der Kunde aber sicher zum letzten mal Geld geboten.

Wenn ich selbst nicht Hoster sondern nur Administrator einer Seite bin: Welchen Mehrwert habe ich davon denn? Benutzerberechtigungen bekomme ich auch hin ohne da getrennte Verzeichnisse zu konfigurieren. Filemounts sollen sich für sowas ganz prima eignen, hab ich mir sagen lassen.


Die sinnvollere Argumentationsstrategie wäre für mich aber eher, in Erfahrung zu bringen, welchen genauen Vorteil sich der Anwender mit dieser Konstellation erhofft. Spätestens wenn hier ausnahmslos Situationen genannt werden, die sich auch durch "übliche Konfiguration" erzeugen lassen kann man mit "warum soll ich s anders machen als der Rest der Welt wenn ich dieselbe Anforderung hab wie alle anderen" argumentieren.


Grüße,




Stephan Schuler
TYPO3 Entwickler

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Von: typo3-german-bounces at lists.typo3.org [typo3-german-bounces at lists.typo3.org] im Auftrag von bernd wilke [t3ng at pi-phi.tk]
Gesendet: Freitag, 5. Februar 2010 21:11
An: typo3-german at lists.typo3.org
Betreff: Re: [TYPO3-german] Multidomaininstallation mit eigenen domainrootbereichen

Am Fri, 05 Feb 2010 12:28:48 +0100 schrieb Ralf-René Schröder:

> Hallo...
> mal einen kleinen Diskussionsanstoss
> "Wie erklärt man jemandem dass die Idee von verschiedenen
> Installationsordnern auf die gleiche datenbank zu Chaos führt?"
>
> domain01.tld
>       typo3conf
>       typo3temp
>       uploads
>       filedmin
>       symlinks auf den source
> domain02.tld
>       entsprechend
> ...
> ...
> domain25
>       entsprechend
>
> und alles auf die selbe Datenbank mit entsprechenden Domainrecords ich
> hoffe auf Argumente, außer man lässt ihn ins völlige Chaos abrutschen...
> oder es erklärt MIR jemand wie man das sauber zum funktionieren bekommt
> !!!

nun ja.interessant ist der Ansatz schon.
Die Frage ist: kann es überhaupt Funktionieren?

einerseits gibt es ja auch Installationen wo mehrere Webseiten/Domains in
einer Installation laufen.
Wo sind Gemeinsamkeiten? wo sind Unterschiede?

gemeinsam:
* eine Datenbank
* je Domain ein eigener Domain-record (das ist notwendig, da sonst alle
Domains mit der ersten Unterseite von "[0] root" starten)
* der gleiche TYPO3-Source

unterschiedlich:
* hier gibt es für jede Domain einen eigenen Datei-Bereich
angefangen von fileadmin (hier würde ich normalerweise für jede Domain
ein eigenes Unterverzeichnis anlegen), über die temporären Verzeichnisse
bis hin zu typo3conf. und hier kommt dann:
* unterschiedliche Konfiguration (localconf.php) und unterschiedliche
Extensions (typo3conf/ext/...)

die unterschiedlichen Dateibereiche könnten einem die Rechteverwaltung
vereinfachen. Ansonsten muss man seine Redakteure sauber konfigurieren.

evtl. kann mit den unterschiedlichen typo3conf-Verzeichnissen sogar
einiges an Problemen, die man sonst mit mehreren Domains in einer
Installation hat umgehen, weil die Extensions und globalen localconf-
Konfigurationen dadurch nicht mehr domainübergreifend global sind.

Probleme dürften die Dinge bereiten, die global sind. d.h. in erster
Linie Datensätze, die sich auf die TYPO3-root-Seite (ID=0) beziehen. Das
sind neben den Startseiten der Domains (Lösung s.o.) auch alle BE-User.
Jeder BE-User kann sich erstmal bei jeder Domain anmelden. Dann braucht
es genau so eine einschränkende Konfiguration auf einen Datenbank-/Datei-
Ast wie bei der Single-Installation.
Admins werden immer alles sehen und dann evtl. mit den fehlenden/falschen
Resourcen (fileadmin/, uploads/, ...) durcheinander kommen.

Mehr fällt mir auf Anhieb nicht ein. Was gibt es noch an Datensätzen in
der Seite 0?

was ich jetzt nicht abschätzen kann:
* was ist mit anderen Einstellungen in localconf.php? muss da evtl. etwas
über alle Domains hinweg identisch konfiguriert sein? zb.
Verschlüsselungen?
* kann es mit den temporären bzw. generierten Daten Probleme geben? zb.
in etwa der Art: eine Datei in einer Domain angelegt und in der Datenbank
hinterlegt/referenziert, in der anderen Domain aber nicht vorhanden.

bernd
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