[TYPO3-german] word to typo3

Elmar Hinz elmar.DOT.hinz at team.MINUS.red.DOT.net
Fri Feb 3 17:31:20 CET 2006


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Michael Scharkow schrieb:
> Elmar Hinz wrote:
> 
> Wenn aber die Gewohnheit des Chefs es bisher war, eine Mail (oder einen
> Anruf) an den Webmaster zu tätigen, wenn die Webseite geändert werden
> sollte, geht man prinzipbedingt mit TYPO3 schon einen (für den Chef)
> weniger komfortablen Weg. Ebenso ergeht es uns (wie ich schon erwähnte)
> mit denjenigen, die über Jahre erfolgreich Webseiten mehr oder weniger
> mit PDF-Files "pflegten".
> 

Klar. Über den Chef, der schon immer sein Texte diktierete, brauchen wir hier
gar nicht erst zu sprechen. Den gibt's heute aber nicht mehr ganz so häufig.

>> Wer es aus ideologischen Gründen ablehnt, überhaupt über die
>> Bedingungen der
>> Praxis nachzudenken, der hat das Geschäft schon verloren. Dann machen
>> andere
>> Systeme das Rennen, die nicht TYPO3 heißen.
> 
> 
> Ich lehne es keineswegs ab, über die ominöse Praxis nachzudenken, aber

Ich denke das ist auch eher eine allgemeine Grundhaltung in der Community.

> man sollte sich auch in der Wirtschaft nicht sklavisch an unsinnige
> Konzepte halten müssen, wenn es Mittel gibt, mit vertretbarem (*nicht*
> ohne jeglichen) Aufwand bessere Ergebnisse zu erzielen.

Genau. Dazu dürfte es mehrere Lösungsansätze geben, ja nach Situation durchaus
verschiedene.

> Fakt ist doch, dass sich offensichtlich die Einsicht noch nicht überall
> durchgesetzt hat, dass Webseiten sich eben von Standardbriefen doch
> erheblich unterscheiden. Andererseits würde doch ernstlich kaum jemand
> seine Buchhaltung mit Word-Tabellen machen, nur weil man Word schon kann...
> 

Webseiten müssen sich nicht ganz so sehr vom Briefeschreiben unterscheiden wie
die Buchhaltung. Aber auch zwischen diesen recht verschiedenen Bereichen ist man
ja schon um ein einheitliches Bedingungsverhalten bemüht.

Texte für Webseiten müssen sich vor allem im inhaltlichen Stil von Briefen
unterscheiden. Das Design trennen wir sowieso in beiden Fällen möglichst vom
Inhalt ab. Darum müssen nicht zwangsweise verschiedene Werkzeuge zum Einsatz
kommen, nur um in beiden Fällen Inhalte zu erstellen.

Nur wenn es den Technikern nicht gelingt es so einzurichten, daß beide
Inhaltseingaben im gleichen Werkzeug möglich sind, muß der Anwender in der
Bedienung mehrere Werkzeuge geschult werden.

> Ich habe meine ersten TYPO3-Schulungen mit Sekretärinnen im öffentlichen
> Dienst des Landes Berlin gemacht, die per Beschluss des Direktors dazu
> gezwungen werden mussten. Man kann sich schwerlich eine lernresistentere
> Gruppe von Praxiskräften vorstellen. Diese waren nach 1,5 h Schulung
> durchaus in der Lage, Seiten in TYPO3 zu pflegen und zu erstellen.
> 

An ab diesem Punkt stellt sich die Frage, wie gerne, wie oft und wie erfolgreich
sie den RTE einsetzen, oder mit welchen Tricks bzw. Strategien sie die Anwendung
vermeiden bzw. umgehen. Dafür wäre eine Nachuntersuchung nach einigen Monaten
sicher ziemlich aufschlußreich. Vielleicht würde der Direkter dabei sogar
mitziehen ...

> 5 Jahre lang benutzt haben. Natürlich haben MS Office und Co.
> jahrzehntelangen Sozialisationsvorsprung im Büro, aber was besagt das in
> unserem Fall?

Es besagt vor allem, daß es genauso ist. Mit diesen Anwendern haben wir es zu
tun. Einen Weg zu finden sie möglichst reibungslos abzuholen, sollte sich darum
lohen.

> 
> Präsentiere mir 15 Führungskräfte, die überhaupt selbst Texte für die
> Firmenhomepage verfassen.
> 

Die Anwort habe ich erwartet. Da klemmt's bekanntlich am meisten. Ich habe es
trotzdem geschrieben. Diejenigen Führungskräfte, die selber schreiben, nehmen
sich erst recht keine Zeit für RTE Schulungen. Saß dein Herr Direktor etwa mit
im Kurs? ;-)

> Ich verneine überhaupt nicht, dass *auch* auf dem Gebiet von Web-Content
> eine ganze Menge alter Ballast herumgeschleppt wird, den man möglichst
> schmerzfrei in TYPO3 überführen will. Und aus Office-Dokumenten eine
> valide HTML-Seite zu machen, ist einfach ein echter Krampf, für den ich
> (auch jenseits von TYPO3) bisher keine Lösung gesehen habe, obwohl es an
> mangelndem Bedarf wohl nicht liegen kann.

Eigentlich zeigt doch gerade das .sxw Dokumentationssystem von TYPO3, daß es
möglich ist, mittels der gewohnten Textverarbeitungsprogramme valide HTML-Seiten
zu erzeugen. Es kann doch gar nicht so schwer sein, in diese Richtung noch ein
Bißchen weiter vorzustoßen und ein recht komfortables Handling dafür zu erreichen.

Ich denke, das sollte auch in Word heute möglich sein, auch wenn ich das selbst
nicht benutze. Es läuft nicht auf Linux. Openoffice ist Open Source und wir
können auch da bei die nötigen Kleinigkeiten dran schrauben ....

> 
> Aber einen dauerhaften Workflow Word->TYPO3 halte ich für unpraktikabel,
> weil der User eben *kein* gewohntes WYSIWYG bekommt, solange man
> konsistentes Web-Layout will, weil Word *keinen* zeitgesteuerten

Er muß auch kein 100% WYSIWYG bekommen. Es reicht IMHO, wenn er die vertraute
Arbeitsumgebung nutzen kann. Auch Word kennt seit Jahren verschiedene
Absatztypen zur semantischen Texteauszeichnung. Wenn der Benutzer sieht, daß
seine Direktformatierungen beim Uplaod rausgefieltert werden, dürfte er sich die
ziemlich schnell abgewöhnen und die richtigen Funktionalitäten nutzen.

> Publish-Mechanismus hat (von fortgeschritteneren Workflows mal zu
> schweigen), weil viele Word-Features nicht auf Websites übertragbar
> sind. Das alles sind keine technischen, sondern konzeptionelle
> Usability-Hürden, die gegen eine Verknüpfung von Offline-Office mit
> TYPO3 sprechen.

Von Workflows können wir bei TYPO3 bislang auch kaum reden. Da haben andere
Systeme immer noch weit die Nase vorn.

> Naja, ich hatte mit Deinen Postings schon erheblich mehr Datenmaterial
> zur Verfügung als ein Ironie-Bit ;)
> 
> Cheers,
> Michael

Schönen Abend und fröhliches Spielen mit Jeffs neuen Objekten.

Elmar


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Climate change 2006 is killing people: floods in California, drought and fires
in Australia, Texas, Sahel, Oklahoma, South Africa. The Bush administration is
responsible for corruption of the Kyoto Protocol. The US majority is responsible
to the world for reelection of a convictable [...censored by Echelon...].
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