[TYPO3-german] word to typo3

S. Teuber traveler_in_time at gmx.net
Fri Feb 3 16:31:35 CET 2006


Hi Elmar,

> In diesem Teil des Threads habe ich gezielt nach der Benutzerseite für
> den Normlo gefragt. Hast Du das gelesen? Die technische Perspektive
> sollte bewußt hinten an gestellt werden, um nicht immer im Kreis zu
> laufen. 

Da die Technik zum großen, wenn nicht gar größten, Teil den Umgang mit 
dem auf ihr basiernden Produkten diktiert, wirst Du sie nie wegblenden 
können. Das wäre auch gar nicht sinnvoll:

Nehmen wir mal ein einfaches Problem aus dem Alltag eines "Normalos", sei 
es Hausfrau, Manager oder sonstwer. Ein Auto muss her. Welches?

Eins zum "zum Einkaufen fahren". Das braucht einen großen Kofferraum. Bis 
hierhin noch völlig ohne technische Perspektive. Aber jetzt geht's los:

- Sparsam soll es sein. Wegen der Spritpreise. Diesel oder Benziner? Die 
Frage ist letztlich technisch, denn die Unterschiede sind technischer 
Natur

- Es soll genug Leitung haben. Wieviel kW/PS braucht es da? Und was war 
das mit dem Drehmoment? Technische Fragen.

- Umweltfreundlich soll es sein, klar. Geregelter Kat muss sein. Ein 
Diesel braucht einen Partikelfilter, oder? Technische Geräte, technische 
Perspektive, technische Frage.


Natürlich kann man ein Auto auch kaufen, "weil's schön aussieht". Machen 
aber die wenigsten. Weil es nicht wirklich sinnvoll ist.

Warum also sollte ich bei der Entscheidung für ein verglichen mit einem 
Auto noch wesentlich abstrakteren technischen Produkt plötzlich alle 
Technik ausblenden und nur noch nach dem "Look & Feel" urteilen, welches 
die beste Lösung ist?

Man muss den Leuten ja nicht gleich en detail erklären, wie ein 3-Wege-
Kat aufgebaut ist, oder wie TypoScript funktioniert. Analog zur "in den 
smart passen aber nur zwei Leute rein" oder "der Ferrari ist schon 
schnell, schluckt aber dafür 20 Liter Sprit"-Argumentation kann man aber 
durchaus verständlich machen, warum "Als HTML speichern" in Word keine 
adäquate Lösung ist, wenn man eine professionelle Firmen-Website ins Netz 
stellen möchte.

Neben der technischen Umweltverschmutzung unter der Haube dürfte hier 
alleine das Argument, dass bei derart proprietär vermülltem Quelltext 
niemand sagen kann, wie die Seite in was anderem als dem IE6 - und damit 
bei einer signifikanten Anzahl potentieller Kunden - aussehen wird. 

Ewig lange Ladezeiten durch riesige, unkomprimierte Bilder - und warum 
die schlecht sind - kannst Du auch einer Sekretärin plausibel erklären.

Wer Auto fahren möchte, muss einen Führerschein machen. Wer sich nach 10 
Jahren manueller Schaltung für ein Automatik-Getriebe entscheidet, muss 
sich erst mal umgewöhnen - um danach dann entspannter fahren zu können. 
Wieso darf für die Erstellung einer Website bloß kein individueller Lern- 
oder Umstellungsaufwand entstehen? Warum sollen in einem höchst 
technischen Problemfeld alle technischen Argumente ausgeblendet werden? 

Natürlich hast Du recht, dass man es dem Enduser nicht unnötig schwer, am 
besten sogar so einfach wie möglich machen sollte. Der Trick ist aber 
wohl eher, die richtige Balance zwischen Technizität und Einfachheit zu 
finden. Das ist die Aufgabe von uns an eben dieser Schnittstelle 
positionierten "Kundenberatern". Wir können die Technik und ihre 
Fachausdrücke hinter weltlicheren, leichter verständlichen Ausdrücken und 
Metaphern verbergen. 

Wir können sagen, das etwas "ausreichende Leistung" hat, statt "80 kW". 
Wir können von "sparsam im Verbrauch" reden - verkaufen da aber immer 
noch eine technische Lösung zur Erhöhung der Energieausbeute aus fossilem 
Brennstoff. Wir können den Leuten das richtige Produkt für den richtigen 
Einsatzzweck empfehlen. Und zwar aufgrund unseres fundierten 
*technischen* Fachwissens, *gepaart* mit Wissen um die Bedürfnisse des 
Kunden.


>> Uwes Ansatz zu diesem Problem war ganz klassisch: Use the right tool
>> for the job. Genau dies halte ich für die sinnvollste Lösung.
> 
> Nicht alle können von der technische Perspektive Abstand nehmen und
> servieren lieber kalten Kaffee. Uwes Beitrag enthielt nichts Neues.

Wenn es um Neuigkeitswert geht, dann müsste 80% des Traffics - inklusive 
aller Fragen zum Thema "wie bekomme ich Word-Content per Clipboard in den 
RTE" oder "welches TypoScript brauche ich, um dies und das zu 
erreichen" - hier sofort gelöscht werden. typo3.german ist, so wie ich 
das bisher sehe, keine Newsgroup zum Thema "Optimierung des Marketings", 
sondern durchaus offen für den ganzen "kalten Kaffee", der das tägliche 
(technische) Brot bei der Arbeit mit dem System ist.


> Von Wiederholungen wird die NG nicht lesbarer.

Weswegen wiederholst Du dann ständig Deinen Standpunkt, dass sich die 
anderen nur wiederholen?

Gruß,

Sven



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