[Typo3-UG CH] Typo3-Buch

Jean-Marie Schweizer jms at marktauftritte.ch
Mon May 3 05:26:27 CEST 2004


Hier nun die finale Buchkritik:

Wie bereits schon erwähnt ist das Buch an Einsteiger gerichtet. 
Entsprechend sind Detailinformationen und Hinweise rar bzw. 
oberflächlich gehalten. Dies ist jedoch nicht unbedingt ein Nachteil. 
Wer sich einen Überblick über die Möglichkeiten von Typo3 verschaffen 
möchte, hat hier sicher ein gutes Instrument. Doch beim Überblick wird 
es bleiben.

Wer eine Antwort auf die Frage "Wie löse ich nun mein spezifisches 
Problem" sucht, der wird mit aller Wahrscheinlchkeit enttäuscht. Der 
Rahmen des Buches erlaubt es nicht, auf verschiedene Varianten der 
Entwicklung einzugehen. Es wird anhand eines Beispieles verschiedene 
Möglichkeiten angesprochen, der Rest bleibt Sache des Lesers.

Besonders angesprochen hat mich das verwendete Beispiel. Es handelt sich 
dabei um die Website des Autors, die sowohl konzeptionell als auch 
gestalterisch professionell aufgebaut ist. Daher ist dieses Beispiel 
besonders geeignet, wenn man sich nicht nur für die Funktionalität 
interessiert und sich nicht mit den verwendeten Beispielen in den 
Typo3-Dokumentationen, zumindest auf der gestalterischen, anfreunden kann.

Gerade deshalb ist es besonders enttäuschend, das ausser den Auszügen 
des HTML-, CSS- oder Typoscriptcodes im Buch, nicht näher auf den Aufbau 
der Website und der Konfiguration des Templates eingegangen wird. Hier 
ist deutlich der Interessenkonflikt zu spüren: auf der einen Seite macht 
man gleich Werbung für seine Firma, aber möchte auf der anderen Seite 
sein Know-how nicht Preis geben. Man hätte zumindest die wesentlichen 
Codebeispiele auf der CD erwartet.

Damit wird nun auch die Nutzbarkeit des Buches so wesentlich 
eingeschränkt, dass man nicht von einem allzu grossen Lerneffekt 
sprechen kann. Zumindest werden gewisse Extensions oberflächlich 
erklärt, genügend jedoch, dass das Interesse geweckt wird  und man im 
Online Repository danach sucht.

Das Buch scheint ausserdem nicht auf dem allzu neusten Stand zu sein. 
Zwar wird der Template auto-parser erwähnt und eingeführt, jedoch wird 
auf die nähere Erklärung von css_styled_content verzichtet und noch mit 
den älteren Versionen der Static Templates. Vermutlich war 
css_styled_content noch zu unreif als das Manuskript abgegeben wurde, 
als das es hätte erwähnt werden können. Oder man wollte einfach nichts 
neues anschauen und mit dem bewährten weitermachen.Es gibt auch hie und 
da Hinweise, dass das Buch nicht auf dem neusten Stand ist (wurde mir 
von Seiten dritter mitgeteilt).

Trotzdem bleibt ein guter Eindruck zurück. Das Design, die 
Übersichtlichkeit auf Kosten der Detailtreue der Typo3-Dokumentationen, 
aber zu Gunsten der leichten Einführung in die Komplexität, sowie der 
Umstand, dass einem das Buch Typo3 schmackhaft macht, sprechen dafür, 
dieses Buch weiter zu empfehlen.

Wer braucht das Buch nun eigentlich?

- Leute, die entscheiden müssen, ob sie sich mit Typo3 auseinandersetzen 
wollen oder nicht und dabei anhand eines professionellen Beispieles die 
Möglichkeiten abschätzen können.

- Einsteiger, die vor Lauter Dokumentation nicht mehr wissen, wo ihnen 
der Kopf steht und sich zur Abwechslung etwas Leichteres  zumuten wollen.

- Fans von Galileo Büchern :-)

Wer braucht das Buch nicht?

- Wer mit den Dokumentationen von Typo3 klar kommt.
- Wer schon ein paar Projekte durchgezogen hat und damit dem 
Newbie-Level entrunnen ist.

ACHTUNG: Diese Kritik basiert auf meiner persönlichen Meinung und nimmt 
für sich NICHT in Anspruch, den Geschmack und die Meinung aller zu 
vertreten. Jegliche Haftung wird daher abgelehnt. Wer das Buch kauft und 
dann enttäuscht ist, soll es der Bibliothek spenden und auf das nächste 
Buch im Juni warten.

Jean-Marie



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