[TYPO3-german] +1 / -1 Thread
Thomas Skierlo
pubtsk1 at pix-pro.eu
Wed Jan 23 15:23:56 CET 2013
Am 23.01.2013 13:26, schrieb Georg Ringer:
> Am 23.01.2013 13:18, schrieb Dieter Bunkerd:
>> Mit dem entsprechenden Budget ausgestattet, bin ich mir sogar sicher,
>> dass das wer angegangen wäre.
> Geld ist nicht die Lösung aller Probleme
>
> _______________________________________________
Korrekt. Geld ist aber Teil des Problems.
Für Integratoren/Admins stellt sich im beruflichen Umfeld schnell die
Frage, wie lange man einer Plattform noch treu bleiben kann, auf der man
größte Teile der Arbeitszeit in Issue Trackern, Quellcodeanalysen,
Mailing-Listen oder ähnlichen Biotopen für Ungemach versenken muss. Geld
ist hier der Invest in TYPO3 Wissen. Geld ist hier auch der Verlust
"normaler" Arbeitszeit und metaphysischer Dinge, wie Ease of job.
Für Entwickler, egal ob kommerzielle oder idealistische, stellen sich
ganz andere Fragen. Spätestens seit 2009 war nicht mehr zu überhören,
dass bald alles ganz anders sein würde. Riesenjubel um Extbase aus allen
Rohren. Viele waren froh, endlich mit pibase etwas hin zu bekommen. Und
jetzt sollte alles anders werden. Erste Gehversuche mit Extbase endeten
dann oft in totalem Frust, da anfangs so gut wie nichts vernünftig
dokumentiert war. Gleichzeitig schallte es aus allen Ecken, dass es auch
mit pibase weiter ginge. Ist man pibase Entwickler, so will man genau
dies hören - und ändert nichts an der Extension. Bis dann der Tag kommt,
an dem trotzdem nix mehr geht. Jetzt also doch neu beginnen mit Extbase?
Wenige werden hier bei der Stange bleiben - und wandern ab zur "Konkurrenz".
Wir reden bei Extbase von einem Backport von etwas, was es noch gar
nicht gibt. FLOW ist alles andere als statisch, und um
Abwärtskompatibilität muss sich bei FLOW auch keiner Bemühen, denn es
gibt keine Produktivbasis. Breaking Changes sind hier die Regel - und
müssen erneut vom Backport abgedeckt werden. Und natürlich von den
Extbase Anwendern und Extension Entwicklern. Irgendwann verliert man
hier die Lust. Man findet ein brauchbares Tutorial zu einem Extbase
Teilproblem von November 2011, setzt es um, und sieht als nächstes ein
explodierendes Depreciation Log. Dann sucht man drei Tage nach den
Ursachen. Dies kann sich kein Entwickler leisten, zumindest, wenn er
oder sie von der Arbeit auch noch leben muss.
Ray Ozzie, einst Entwickler von Louts Notes, hat es mal auf den Punkt
gebracht:
COMPLEXITY KILLS
It sucks the life out of developers, it makes products difficult to
plan, build and test, it introduces security challenges, and it causes
end-user and administrator frustration.
TYPO3 geht hinsichtlich Frustpotential noch viel weiter - denn hier
fehlt sogar die klare Richtung hinsichtlich der Entwicklungsplattform.
Ich habe mehr als einmal von Core Entwicklern die Frage gehört, warum
Extbase? Geht doch auch ohne.
Wir alle wissen, dass spätestens ab Neos Old School passe ist. Forget
Typoscript, Welcome Typoscript2.
Tja, und warum ich nicht auf TYPO3 6.0 wechseln kann? Die Antwort ist
übel. Ich benötige Multiple-Content Elemente, wie sie mir z.B.
TemplaVoila oder Gridelements bieten. Ich mag TV sehr, habe aber zu
Gunsten von Gridelements damit gebrochen. Gridelements läuft derzeit
nicht unter 6.0. Da ich 4 Monate Arbeit in Gridelements investiert habe,
kann ich nicht wechseln. Das Makabere ist, dass wohl (bald/oder heute
schon?) TV unter 6.0 gehen wird. Also eine pure Old-School Extension.
Habe ich also mit Gridelements auf's falsche Pferd gesetzt? Glaube ich
nicht, denn es wird vers. 2 kommen, die dann läuft. Bis dahin ist mir
6.0 völlig Latte. See my point? Das alles macht mürbe. Und kostet Geld,
und Zeit. Zeit, die viel besser in der Community versenkt wäre.
Ich habe auch so ein bisschen den Verdacht, dass die Entwicklung eines
CMS, welches (nach Einarbeitung) von Jede(m/r) genutzt werden kann, zu
einem, welches nur noch durch Entwickler umgesetzt werden kann, nicht
ganz ungeplant war. Es führt schließlich zu einer dramatischen
Marktbereinigung und einer Verbesserung des Broterwerbs der wirklichen
Insider. Ein solches Denken wäre jedoch suizidal, denn wenn imposante
Installationszahlen fehlen, bleiben auch schnell die Kunden für High-End
Projekte fern. Ich habe mehr als einmal ein "Nein" auf Grund der
Plattform TYPO3 bekommen, speziell in jüngster Zeit. Der TYPO3 Markt ist
spürbar flacher geworden.
Sorry, gehört gemäß meinen früheren Worten in Englisch in ne andere
Liste. Hab's in English schon einige male versucht, bin aber nie einen
Schritt weiter gekommen.
Thomas
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