[TYPO3-german] etwas zum Aufregen: Computerwoche:"Die häufigsten TYPO3-Fehler"
Stephan Schuler
Stephan.Schuler at netlogix.de
Thu Mar 24 09:49:57 CET 2011
Hallo zusammen.
Ich habe mir kurz überlegt, in welcher Tiefe man dazu Stellung nehmen darf. Jeden einzelnen Punkt zu kommentieren wie das Andreas Beck in seinem eigenen Thread tut war allerdings nie eine Option. Ich muss mich und mein tägliches Tun nicht vor jedem rechtfertigen der meint, es kommentieren zu müssen.
Der Inhalt des Artikels ist grundsätzlich richtig in Bezug auf die Überschrift. Es werden zehn Fehler genannt, die ich auch zweifelsfrei zu den größten Abartigkeiten in der TYPO3-Welt zählen würde.
Allerdings ist der Artikel eindeutig Stimmungmache, er lässt wichtige Informationen weg (wozu die auch nennen, gehört ja nicht zur Überschrift) und erzeugt somit beim Leser ein falsches Bild. Dabei würde mich interessieren, welcher Anteil des Artikels aus den Hirnen der Computerwoche stammt und welcher von Herrn Gold.
Die angesprochenen Probleme lassen sich zum größten Teil auf ein Kernproblem zurückführen: Laien und Stümper (also unqualifizierte Profis).
Das hat insofern mit TYPO3 zu tun, als dass es aufgrund seiner Komplexität eben nicht *von jedem* konfiguriert und gewartet werden kann sondern eben nur von Leuten die sich damit auskennen. Das macht aber nichts, von meinem Auto erwarte ich schließlich auch nicht, dass ich alle Wartungsarbeiten selbst durchführen kann. Wenn mir der TÜV-Prüfer die Plakette abkratzt weil ich den Xenon-Brenner verstellt habe schimpfe ich auch nicht auf Audi.
Hier fließt mit ein -- diesen Kritikpunkt muss man leider einstecken -- dass TYPO3 selbst an vielen Stellen unterschiedliche Konzepte verfolgt. Freiheitsgrade ohne zwingende Linie haben in der Vergangenheit leider die Hydra erzeugt die heute existiert, und die Abwärtskompatibilität lässt zukünftige neue Entwicklungen das Problem nur verschlimmern. Rendering via Typoscript oder dateibasiertem Template, in Zukunft auch noch mit Fluid. Nur so als Beispiel. Für den Profi hat vieles seinen angemessen Einsatzzweck, für den Laien erzeugt das natürlich eher Ratlosigkeit.
Ein Projekt ohne die notwendige Kenntnis umzusetzen, Fehlentscheidung oder mangelnde Entscheidung bei der Wahl der Stilmittel zu treffen, Erweiterungen zu verwenden werden deren Qualität vorher nicht ausgiebig geprüft wurde, inklusive der Analyse auf Updatefähigkeit, schlampige Dokumentation. All diese Dinge haben nicht das geringste mit TYPO3 zu tun sondern sind meiner Meinung nach auf unqualifizierte Projektleiter zurückzuführen. Ob das nun den Laien betrifft der "die Seite doch nur als Hobby" macht und deshalb nicht mehr Zeit investieren möchte, die Agentur die "auch noch ein Stück vom Kuchen" haben will ohne dabei den zwingend notwendigen Planungs- Recherche- und Kontrollaufwand zu berücksichtigen oder den Möchtegern-Dienstleister der sich denkt "das kann doch nicht so schwer sein" spielt keine Rolle.
Ich gehe davon aus, dass Herr Gold den Artikel zu seinen Marketingmitteln zählt.
Wahlweise, um in Zukunft weniger Projekte mit TYPO3 durchführen zu müssen. Das halte ich aber für unwahrscheinlich, dann wäre er nicht TYPO3 Association Gold Member.
Oder er möchte ein konkretes Projekt-Review-Produkt anbieten. Das allerdings zielt meiner Meinung nach auf einen Markt ab der nur begrenzt existiert. Ein Kunde der sich für mehrere tausend Euro eine TYPO3-Installation hat hinstallen lassen wird zwar ggf. noch für ein paar Euro eine Prüfung einer unabhängigen Agentur durchführen lassen. Auch kann eine solche unabhängige Prüfung Teil des ursprünglichen Implementierungsvertrages sein. Ein für die prüfende Agentur lukratives Folgeprojekt in Form einer Neuimplementierung auf aktuellem Stand der Technik wird der Kunde allerdings nicht sofort finanzieren wollen.
Mal sehen, vielleicht liest der gute Mann ja hier mit und sagt noch ein paar Worte.
Gruß,
Stephan Schuler
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Von: typo3-german-bounces at lists.typo3.org [mailto:typo3-german-bounces at lists.typo3.org] Im Auftrag von Ralf-René Schröder
Gesendet: Donnerstag, 24. März 2011 01:24
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Betreff: [TYPO3-german] Re: etwas zum Aufregen: Computerwoche:"Die häufigsten TYPO3-Fehler"
bernd wilke schrieb:
> aber in der Form ein Artikel der ein eher negatives Licht auf TYPO3 wirft.
kann ich nicht so sehen...
wenn ein negatives Licht fällt, dann auf viele Anwender von TYPO3, weil sie nicht strukturiert genug arbeiten, sondern eher einen nicht pflegbaren "Truppenübungsplatz" nach der Erstellung der Webseite hinterlassen... und dem kann ich nur voll beipflichten...
einzig eine letzte Zusammenfassung fehlt mir bei dem Artikel so wird mal nach 10 "Todsünden" mit seinem eigenen Fazit allein gelassen und das kann bei "Nicht TYPO3 Anwendern" dann natürlich nur unvollständig sein...
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Ralf-René Schröder
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