[TYPO3-german] Google Analytics im Visier der Datenschützer

LUCOMP mediale kommunikation & internetDesign Bernhard Ludwig lucomp at lucomp.de
Thu Jan 13 13:56:12 CET 2011


Hallo Gert,

in einigen Punkten kann ich Dir nicht ganz zustimmen, da habe ich anscheinend andere Infos. Siehe meine Anmerkungen im Text:

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: typo3-german-bounces at lists.typo3.org [mailto:typo3-german-
> bounces at lists.typo3.org] Im Auftrag von RDE / Redlich
> Gesendet: Donnerstag, 13. Januar 2011 12:42
> An: German TYPO3 Userlist
> Betreff: Re: [TYPO3-german] Google Analytics im Visier der Datenschützer
--- snip
> Google kdert die "Faulen" oder "Unwissenden" mit einer ganz einfach zu
> installierenden (Erfolgs-) Statistik. Als Webgestalter "kann" man das
> alles
> einfach mal selbst machen. Soweit der offizielle Teil der Veranstaltung.
Hmm, weiß nicht, ob ich Dir hier beipflichten soll. Ich denke, jede Installation und der zugehörige Aufwand ist abhängig vom jeweiligen Wissensstand. Ein awstats ist per YAST ebenso schnell installiert, wie jede andere Trackingsoftware auch.
GA und vergleichbare sind dann auch nicht mehr in der Installation und Konfiguration als trivial anzusehen, wenn der Anwender tifer in die Masterie hineingehen will. Gerade GA ist mit seinen zusätzlichen Auswertungstools eigentlich eine Topp-Lösung für Gewerbe und Shopsysteme, da hier auch hervorragend Werbemaßnahmen beurteilt werden können. Die damit zusammenhängenden Wissensnotwendigkeiten müssen wie bei jeder anderen Trackingsoftware auch erst erlernt werden.


> "awstats" mu der Serveradmin installieren und konfigurieren und pflegen,
> das ist deutlich aufwendiger.
> 
> Und ohne die volle IP kann auch Google keine vernnftigen Statistiken
> ausgeben, da geht zum Beispiel keine Reverse-DNS-Auflsung auf die Lnder,
> keine glaubwrdige Anzahl der (verschiedenen) Besucher usw.
Meines Erachtens reichen die ersten drei Stellen für die Länderkennzeichnung aus, allerdings geht dann nicht mehr die Einwahlpunktebene, an der man feststellen könnte, in welchem Ballungraum der Zugriff erfolgt ist


> Sucht mal die Werbeinformationen der GFK (Gesellschaft fr Konsumforschung)
> im Internet, bei denen die Statisitker beschreiben, wie viele
> Informationen
> der Fachman braucht, um mit fast 98 Prozent Genauigkeit zu sagen, "wer"
> wann
> welchen Fernsehkanal mit welchem Program wie lange gesehen hat.
Hierzu weiß ich, dass die GfK immer noch über ganz Deutschland verteilt und teils im EU-Ausland 5640 Haushalte mit über 13000 Personen in einem Panel erfasst hat. Hierbei wird ganz klassisch das Fernsehverhalten per manueller Bedienung einer Fernbedienung erfasst und allnächtlich an die GfK übertragen. Da ist nichts von großartiger Infodichte oder Infobeschaffung oder ähnlichem zu bemerken. Das sind alles Freiwillige, die das wissentlich mitmachen.


> Das auf Google umgemnzt bedeutet (nehmen wir Auto-Ersatzteile), hat Google
> mal an die 50 Auto-Teile-Shops und dazu auch noch ebay (dort ist ja fast
> alles
> ffentlich) im (Wrge-)Griff, kann der Statsitiker nahezu lckenlos sagen,
> wer in Deutschland welches Auto fhrt - mit 99% Genauigkeit, wie alt das
> Auto
> ist und welche Teile er "Morgen" unbedingt !!! braucht.
Diese "Weltneuigkeit" (entschuldige bitte die Zynik ;-) macht der ADAC schon seit Jahrzehnten sehr erfolgreich über seine Pannenstatistik, nur da regt sich niemand auf. Und, mit Verlaub gesagt, hat man schon vor 50 Jahren bei VW gewusst, wer morgen einen Käfer kauft. Also, mir ist es echt wurscht, wenn irgendjemand auf der Welt weiß, was ich für ein Auto fahre, wenn ich drin sitze erfährt er es sowieso und wenn er bei mir zuhause vorbeischaut, steht die Kiste vor der Tür.


> Das Klevere und damit das Gefhrliche (mit diesem trivialen !! Beispiel)
> ist ja,
> da Google ber die "Summe der Informationen" !!! verfgt und niemand wei,
> was
> die damit alles machen und wie lange das alles aufgehoben wird und an wen
> es
> verkauft wird --- oder die Herausgabe erzwungen wird. (NSA und CIA)
> 
> Eines wissen wir alle ganz ganz genau: die verdienen damit ihr Geld
> (=Gold).
Ja, wir leben in einer Informationsgesellschaft. Und ich tue das gerne. Wollte ich nichts, aber auch gar nichts von mir preisgeben, würde ich mich auf meine Almhütte zurückziehen und die Verbindung zur Außenwelt kappen. Gert, die Frage stellt sich doch eigentlich ganz anders. Was kann Google mit den gesammelten Informationen anfangen? Ist das wirklich so beängstigend, was da passieren könnte? Du hast oben die GfK erwähnt. Vermutlich weiß die GfK mehr über Dein Nutzerverhalten, als Google. Und die GfK verwendet ihr Wissen ebenso um Geld zu verdienen. Ich sehe da aber nichts Verwerfliches. Vielleicht sollte man einfach die Kirche im Dorf lassen und auch nicht mit verschiedenen Kriterien messen. Google ist komischerweise immer der böse Bube, dem man alles verbieten muss. Ich halte das für Quatsch und gehe mit meiner Meinung mit einigen hunderten Millionen anderen Netzusern konform. Datenschutz ist gut und recht und wichtig. Aber die Übertreibung, die stattfindet geht zu weit. 


> brigens im Fach "Statistische Wahrscheinlichkeit" hatte ich damals an der
> Uni meine besten Noten, aber leider nur dort. Dort konnte man nicht nur
> (er-)rechnen was raus kommt, man konnte es auch erraten.
> 
> Und bei den heutigen Festplatten aller Hersteller wei der Ingenieur,
> da ber 60% !!! der drauf geschriebenen Daten nicht mehr direkt runter
> kommen.
> Sie werden erraten ber die Error Behandlung (32 Bit CRC) mit einer
> Genauigkeit
> von 10 hoch 14. --- Also: rate mal, was drauf war.
Hier auch noch eine Anmerkung. Das Error Handling bei HDDs ist keine einfache Raterei, ganz im Gegenteil. Für jeden Block werden nach einer ausgefuchsten Methode Extrabits separat abgespeichert. Durch diese Extrabits ist der mathematische Algorithmus in der Lage, z.B. fehlende Bits zu ersetzen, bzw. viele andere Fehler zu beseitigen. Man könnte das, zur einfacheren Erklärung, vielleicht mit einer extremen Komprimierung vergleichen. Aus den Einzelbits können so in der Folge mit den verbliebenen Nachbarbits ganze Bitreihen wieder hergestellt werden.
Diese Technik funktioniert übrigens nur so gut, weil weitere Techniken mithelfen. So werden z.B. defekt erkannte Sektoren ausgeblendet und durch Reservesektoren ersetzt, damit die Errors, die über das ECC behoben wurden, nicht noch einmal an derselben Stelle greifen können. Etc....   


> mit freundlichen Gren
> Dipl.Ing.Gert Redlich


Viele Grüße,
Bernhard Ludwig



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