[TYPO3-german] FAQ Erweiterung

Thomas Kowtsch thomas at kowtsch.de
Fri Jun 18 23:22:46 CEST 2010


Hi Sascha,

Sascha Hierold schrieb:
>> @off-topic
>> (ich frage mich zwar warum du überhaupt eine extension suchst und es
>> nicht selbst entwickelst)
> Werde ich machen sollten die verfügbaren nicht den Anforderungen 
> entsprechen die ich an sowas stelle. Einige hier scheinen eine Meinung 
> sofort als Angriff auf ihr ach so geliebtes TYPO3 zu verstehen, nur weil 
> es Open Source ist. Leute, kommt mal wieder runter: Nur weil ich ein 
> kritischer Mensch in Sachen TYPO3 bin verteufel ich nicht pauschal alles 
> was mit TYPO3 zu tun hat.

Mach mal ganz langsam. Was auch immer *Du* in Ralfs Frage 
hineininterpretierst: Ich sehe dort vor allem die Frage (etwas 
verklausuliert) ausgesprochen, die ich mir als Typo3-Nutzer seit v3.7RC1 
im OpenSource-Umfeld regelmäßig stelle: Was muss man tun, damit Nutzer 
von $irgendeine_software ein Mindestmaß an Respekt aufbringen?

Im OS-Umfeld betreiben quasi die meisten ihre Arbeit an den Projekten 
und im Support als Hobby. Früher oder später reagiert man natürlich 
etwas gereizt, wenn eine Frage x zum 5ten mal in 3 Wochen gestellt wird, 
weil "einfach Fragen" natürlich einfacher ist als selber zu suchen. Dito 
für die Suche nach Extensions: Es gibt im Internet genug Vergleiche, 
Empfehlungen, Ideen. Trotzdem schlagen immer wieder sehr generische 
Fragen - so wie deine - auf: Ich möchte Funktion xy, und dazu habe ich 
noch $schwammig_formulierte_Anforderung.
Je nach Tagesform wirst Du immer eine Kombination aus Leuten finden, die 
davon genervt sind (weil man darauf einfach keine sinnvolle Antwort 
außer "selber machen" geben kann) und die sich von dieser Antwort 
angegriffen fühlen.

Wenn Du neutral - egal ob OS oder Closed Source - eine Evaluierung 
anfängst bezahlst Du ordentlich Geld an einen Consultant, der dann 
letztlich die gleichen Fragen stellt wie sie dir - etwas direkter - auch 
per Consultant gestellt würden: Was willst Du *wiklich*, wo sind 
Randbedingungen usw.
Bei OS bekommst Du viel davon ohne finanziellen Aufwand, musst dafür 
aber eben Zeit und einen anderen Umgang mit den Leuten investieren. Du 
kannst nicht deinen Berater anrufen und dir etwas für 100€/h erklären 
lassen - vielleicht musst du 2 Tage warten. Du hast keinen 
Vertragspartner, der dir in 10 Stunden eine Antwort auf eine Frage 
"...aber zackig!" liefert, dafür aber vielleicht einen Familienvater, 
der dir dir - weils ihm Spaß macht - gleich mal noch weitere Vorschläge 
zur Integration oder Verbesserung macht. Als Auftraggeber musst Du dafür 
eben mal einen flappsigen oder genervten Kommentar einstecken - Dein 
Kostenanteil, den Du dafür eben nicht als Geld investierst.

> So langsam kotzt mich der IT-Bereich echt an, jeder folgt irgendeiner 
> Glaubensrichtung und wenn man dagegen was sagt ist es als hätte man den 
> Papst persönlich beleidigt. 

Logisch. Ist auch außerhalb der IT so. Selektive Wahrnehmung, 
Lock-in-Effekte, "Und der Mensch heißt Mensch, weil er vergisst, weil er 
verdrängt....". Es ist ein evolutionärer Vorteil, sich gewisse Dinge 
selbst so hinzulegen wie es in die aktuelle Situation passt. Vermeidet 
unnötigen Stress.

Also: Der Community den gerechten Lohn zahlen und das gefühlte 
Frustlevel sinkt auf beiden Seiten. :-)

Viele Grüße,

Thomas


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