[TYPO3-german] Preise für Typo3-Fachmann

LUCOMP mediale kommunikation & internetDesign Bernhard Ludwig lucomp at lucomp.de
Tue Dec 2 12:24:28 CET 2008


> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: typo3-german-bounces at lists.netfielders.de 
> [mailto:typo3-german-bounces at lists.netfielders.de] Im Auftrag 
> von Markus Deckmann
> Gesendet: Montag, 1. Dezember 2008 19:53
> An: typo3-german at lists.netfielders.de
> Betreff: [TYPO3-german] Preise für Typo3-Fachmann
> 
> 
> Hi Leute,
> 
> wo liegen hier in der Gruppe und überhaupt am Markt die Stunden-, 
> Halbtages- und Tagessätze für die Unterstützung durch einen 
> Typo3-Fachmanns der eine Typo3 Seite von 0 auf aufbauen kann. Dabei 
> interessieren mich allerdings eher die Redakteure und 
> Administratoren, 
> die Entwicklung eigener Extensions ist vorerst noch nicht notwendig.
> 
> Wenn man in Google sucht findet man von 19,95 bis 150 Euro die Stunde 
> alles. Nur was davon ist realistisch, für wieviel arbeitet 
> ihr bei einem 
> Auftrag?
> 
> Danke für eure Informationen...
> 

Ich denke, die in der Diskussion schon getroffenen Pauschalaussagen sind
nicht des Pudels Kern. Ein vernünftiges, nach Aussen vertretbares
Preisgefüge muss jeder Unternehmer aufgrund der eigenen Gegebenheiten
erstellen können, ohne dass er in die Runde fragen muss. 

Preisliche Abhängigkeiten gibt es sicherlich durch die angebotene Leistung.
Wer ausnahmslos nur einfache Vorlagen verwendet, kommt sicherlich schneller
ans Ziel, aber der designtechnische Aufwand ist dann eben geringer. Die
Frage ist letztlich, was will der Kunde, wie kann ich meinen Kunden von
meiner Dienstleistung überzeugen und WER ist meine Klientel. 

Auch die Frage nach dem konkurrierenden Umfeld stellt sich allenthalben. So
haben wir hier im Umkreis hunderte Typo3-Dienstleister, da laufen die
Preisspannen bei identischer Projektanfrage sehr weit auseinander. Als
Beispiel sei ein Projekt genannt, bei dem mir der Kunde Einblick in die
Angebote gewährt hat. Das günstigste Angebot lag bei 1.200 Euro, das
Teuerste (von uns) lag bei 6.500 Euro. Trotzdem bekamen wir den Zuschlag,
weil das Konzept, die Präsentation und die vorprojektliche Ausarbeitung laut
unserem Kunden am überzeugendsten war.

Rein kalkulatorisch kann der Dienstleister, der dieses Projekt für 1.200
Euro umsetzen will, niemals Geld verdienen. Das sind dann die Lückenfüller,
die eben mal schnell meinen, mit ein paar Klicks ein Typo3 zusammenbasteln
zu können. Konkurrenzlos billig, aber in keinster Weise zu fürchten, da eine
gut durchdachte und anständige Arbeit vom Klienten auch als solche erkannt
wird.

Absurd sind auch Stundenlöhne von 150 Euro oder teilweise sogar mehr. In
einem durchschnittlichen Projekt gibt es kaum oder eher keine Arbeiten, die
solch horrenden Stundenlöhne rechtfertigen würden. Mit einem gesunden
Augenmaß, mit Hilfe der Beobachtung des Marktes und im Gespräch mit dem
Kunden, stellt man schnell fest, wie sich das Preisgefüge am Markt bewegt.

Am wichtigsten ist, wie Eingangs schon erwähnt, die unternehmerische
Kalkulation. Hier muss ich als Unternehmer zunächst meine durchschnittlichen
monatlichen Kosten und Gehälter ermitteln, die zur Verfügung stehende
Manpower in Arbeitsstunden umrechnen und damit erhalte ich schon einmal eine
Mindestdeckungssumme, die ich pro Stunde verlangen muss. Alles, was ich über
dieser ermittelten Summe verlange, richtet sich nach den Marktgegebenheiten
und ist per Definition Gewinn.

Noch eine Bemerkung zum Outsourcing. Outsourcing hat seine Berechtigung,
kann aber nicht pauschal betrachtet werden. Wenn ich z7.B. nach USA oder in
den asiatischen Raum outsource habe ich auch, je nach Zeitzone, mit
Kommunikationsproblemen zu kämpfen, weil immer dann, wenn mein Kunde eine
schnelle Lösung benötigt, ist dort Nacht und umgekehrt. Sprachliche
Barrieren müssen in Betracht gezogen werden und was selten beachtet wird,
ist der Umstand, dass jede Kleinigkeit kommuniziert werden muss. Das heisst,
bis ich mir manchmal per mail die tastatur wundgeklopft oder per Telefon den
Mund fusselig geredet habe, hätte ich in dieser Zeit die Dinge schon selbst
machen können. Auch bei der Behebung etwaiger Fehler, die irgendwo immer in
jedem Projekt auftreten, ist es kein unerheblicher Aufwand, diese Errors zu
prüfen, zu kommunizieren, auf Behebung zu drängen und wieder auf Erledigung
zu prüfen, bevor man sie seinem Kunden als "solved" übergeben kann.

Sorry für das lange Post, aber es war mir ein Anliegen.

Grüße in die Runde,
Bernhard 

 



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