[TYPO3-german] typo3.org: Integrationspläne WAS Re: t3pages Stand der Dinge

Daniel Hinderink daniel at typo3.org
Thu Nov 8 20:07:17 CET 2007


Hallo Elmar, hallo Sebastian,

ich finde beide Argumentationslinien nachvollziehbar und Eure Diskussion 
spannend und fruchtbar.

Ich habe gerade ein paar Stunden im Auto gesessen und mir überlegt wie 
man, wenn man es wollte die verstreuten Ressourcen die es so gibt in ein 
neues typo3.org zusammenfügen könnte.

Nun hat Olivier bereits daraufhingewiesen, dass ein Grund dafür, dass 
Initiativen wie t3one, t3pages, typo3.net und so weiter entstanden sind 
auch darin liegt, dass sich typo3.org nicht entsprechend 
weiterentwickelt hat.

Ich denke es ist offensichtlich, dass darüberhinaus auch werbliche 
Interessen der jew. Betreiber eine Rolle gespielt haben.

Ein, aus meiner Sicht, sehr negativer Nebeneffekt der Association ist, 
dass es immer wieder Stimmen gibt, die von dieser Dinge erwarten, die 
sie nicht leisten kann und laut Ursprungsidee auch nicht sollte. Ich 
denke das ist teilweise selbst verschuldet, aber es ist natürlich auch 
relativ bequem auf die Association zu zeigen und zu sagen: nun macht mal.

ich schließe daraus drei Dinge:
1. An typo3.org mitzuarbeiten muss einfacher werden
2. An typo3.org mitzuarbeiten muss sich in irgendeiner Weise "lohnen"
3. Das ganze muss so offen und öffentlich ablaufen wie möglich

Mit lohnen meine ich dabei nicht Werbebanner, sondern eher etwas in der 
Art wie die alte Who is Who Liste, also eine Möglichkeit die Entwickler 
anspricht (die die Kultur haben von der Du sprichst) und weniger 
Agenturen (die sie eher nicht haben, bzw. nur zu einem Preis den wir 
(die Community) nicht bereit sind zu "bezahlen", nämlich der 
"Privatisierung").

Nun ist die große Frage wie man so etwas anfängt. Da ich nicht daran 
glaube, dass das (nur) Online geht und oft genug erlebt habe, dass 
versprochene Leistungen nicht erbracht werden wenn der Alltag nach dem 
Meeting wieder eingezogen ist, dachte ich an eine Art "Sprint".

Das könnte zum Beispiel so aussehen:
- Man telefoniert die ganzen Leute ab die guten Willen gezeigt haben, 
Content haben, Seiten gebaut haben usw. Ich denke da an Leute wie 
"Junior" mit typo3forum.net, aber auch t3one-Macher Martin Herr, Jan 
Wischnat mit seinen gov-Seiten, Claudio Cathomen mit edu.typo3.com usw. usf.
- Denen schlägt man die Idee vor und alle die wollen treffen sich für 
eine Woche zu einem "T3Camp" wie Sander das nennt und da machen wir 
einen Tag Konzeption, danach jeden Morgen, Mittag und Abend 
Briefing/Teambesprechung und dazwischen wird (mit Anleitung des .org 
Teams) gecodet, content kopiert und gestyled das die Schwarte kracht.

Das machen wir dann einmal im Jahr, die Association zahlt denen die das 
wollen Anreise, Verpflegung und Unterkunft (das ist jetzt nicht 
abgesprochen, aber das müsste man ja hinterkriegen) und den Rest des 
Jahres sammeln wir Inhalte und Funktionen die wir beim nächsten mal 
einbauen wollen.

Ich würde auch mithelfen, Texte schreiben, Korrektur lesen, Leute 
anhauen und versuchen unseren verlag dazu zu bewegen das Manuskript von 
dem Altmann/Fritz/Hinderink zur Verfügung zu stellen zu kostenlosen D/L, 
WIKI oder sowas (muss aber nicht sein wenn ihr das eh doof findet :-)
Das gibt es auch in Englisch und Französisch und wäre vielleicht eine 
brauchbare Starthilfe für eine neue Dokumentation etc.

Wie klingt das?

Schöne Grüße,

Daniel


Elmar Hinz schrieb:
>> Da hast Du sicher recht, dass wir die Haltung zu solchen Themen
>> grundsätzlich diskutieren, beschließen und kommunizieren sollten.
>>
>> Hier würde ich mich sehr für eine offene Diskussion interessieren.
>> Man könnte ja auch argumentieren, dass eine Vielfalt von
>> Informationsangeboten in Open Source Projekten die Regel ist und der
>> Sache nicht schadet und von daher nicht abgelehnt werden sollte.
>>
>> Ich persönlich finde es sinnvoll unabhängige Initiativen nicht generell
>> abzulehnen, Deinen Standpunkt verstehe ich als Gegensatz dazu.
>>
>> Würdest Du die Gründe erläutern wollen?
>>
>> Schöne Grüße,
>>
>> Daniel
> 
> Hallo Daniel,
> 
> vergleiche einmal die Entwicklung von PHP. Da hat sich heute die Firma Z.
> eine überragende Position gesichert. Vor diesem Hintergrund hat die
> Motivation für Beiträge aus der Community klar nachgelassen. Die zentrale
> Doku ist im Vergleich zu früher heute lückenhaft. Die zentrale Bibliothek
> PEAR recht lieblos gepflegt, denn es steht in Konkurrenz z.B. zu
> Bibliotheken die firmenzentriert gepflegt werden, wie von der Firma Z.
> Beiträge in das Zentralarchiv werden von diesen großen Firmen weder
> vorgenommen noch wirklich gepuscht. Du mußt Dir Dokumentationen inzwischen
> aus unterschiedlichen Winkeln zusammenkratzen -- weitgehend funktioniert
> aber das zentrale Portal php.net aber *noch*. 
> 
> Die Leistung von PHP Bibliotheken bei so etwas zentralem wie Webformularen
> ist trotz des Alters und des breiten Einsatzes erstaunlich armselig, wenn
> man jüngere Sprachen vergleicht. PHP verliert heute klar an Bedeutung, denn
> da ist ein unfruchtbares Ungleichgewicht zwischen Community und privaten
> Firmen eingetreten.
> 
> Für mich heißt das, daß ein erfolgreiches Projekt entweder im Raum der
> Community in einem Gleichgewicht gehalten werden muß, so wie in der
> Vergangenheit bei TYPO3 oder das ein Projekt ganz von einer privaten Firma
> getragen wird, so wie bei MySQL. 
> 
> Für ein Community getragens Projekt muss eine zentrale Platform gut gepflegt
> sein und das Gleichgewicht in der Community Struktur muß stimmen, so daß
> alle motiviert sind, ihren Teil beizutragen. Oder aber ein OS
> Projekt "gehört" einer einzelnen Firma wie JBoss oder MySQL, da gibt es
> dann aber kaum noch externe Zuarbeit aus einer Community.
> 
> Wenn das passiert was jetzt auch bei TYPO3 anfängt, daß einzelne Agenturen
> sich ihren Teil aus dem Kommunity Kuchen herausschneiden und damit
> Teilbereiche der Kommunity privatisieren, tritt eben dieses Ungleichgewicht
> ein, wie bei PHP. Beiträge der Communiy werden dann zu Recht versiegen.
> TYPO3 wird sich dann zu einem von dutzenden OS CMS entwickeln, welche
> jeweils von einer Agentur gepflegt werden. Nur dass WCMS weder MySQL
> Datenbank noch JBoss Server oder SugarCMS sind, sondern Dutzenware.
> 
> Darum denke ich, die Chance für TYPO3 kann nur darin bestehen, das
> Gleichgewicht der Community in der Waage zu halten und gegen die
> privatisierung der Software und der Community durch einzelne große
> Agenturen zu schützen. Sonst werden alle verlieren.
> 
> Grüße
> 
> Elmar
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